Demokratie meint nur eine bürgerferne Staatsform? Unsinn! Demokratie beginnt bei uns - in unserem Alltag, in unserer Lebenswelt. Und gerade jetzt, wo sich die Demokratie weltweit auf dem Rückzug befindet, wollen sich das Stadtteilkulturzentrum Guardini90 gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern im Stadtviertel damit befassen, was Demokratie eigentlich bedeutet.
Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus bietet das Stadtteilkulturzentrum Guardini90 (Guardinistraße 90) am Samstag, 19. März, von 10 bis 16 Uhr einen Demokratie-Workshop „Was Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit mit uns zu tun haben“ in seinen Räumen an. Basierend auf der am israelischen Adam-Institut entwickelten Betzavta-Methode (zu Deutsch: Miteinander), eröffnet der Workshop einen Erfahrungsraum, der demokratische Perspektiven auf den Alltag erlebbar und zentrale Herausforderungen von Demokratien erfahrbar macht. Der Workshop wird durchgeführt von Max Barnewitz. Er studierte an den Universitäten Passau und Augsburg Staats- und Sozialwissenschaften und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit Fragen demokratischer Streitkultur(en) und Fragestellungen des demokratischen Entscheidens. Es ist kein besonderes (Vor-)Wissen notwendig, alle können mitmachen. Die Teilnahmegebühr beträgt 18 Euro. Der Workshop findet in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule Süd (vhs) statt. Eine vorherige Anmeldung bei der vhs (www.mvhs.de) mit der Kursnummer O110160 ist nötig. Weitere Infos unter Tel. 089 / 45216440.
Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus zeigt das Stadtteilkulturzentrum Guardini90 (Guardinistraße 90) am Donnerstag, 24. März, um 19 Uhr den 2017 erschienenen Dokumentarfilm „I am not your Negro“ von Raoul Peck. Über ein Textfragment des Schriftstellers James Baldwin spannt der Oscarnominierte Film den Bogen von der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 60er Jahre bis zur Black-Lives-Matter-Bewegung der Jetztzeit. James Baldwin, 1924 in New York geboren, war und ist vieles: ein verehrter, vielfach prämierter Schriftsteller und ein Kämpfer für die Gleichberechtigung aller Menschen, unabhängig von Hautfarbe, sexueller Orientierung und Herkunft. Baldwin hat weltweit referiert, um das Bewusstsein für Rassismus und Ungerechtigkeit zu schärfen. Er war der erste schwarze Künstler auf einem Cover des Time Magazine. Baldwin starb 1987 an den Folgen einer Krebserkrankung. Mathilda Legitimus-Schleicher wird vorab eine spannende Einführung zu Baldwin geben und im Anschluss die offene Diskussion moderieren. Mathilda lebt seit 44 Jahren in Deutschland, engagiert sich umfassend im Kampf für Arbeitsrechte, soziale Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung. Das vom ihren Bruder Samuel Légitimus 1993 gegründete „COLLECTIF JAMES BALDWIN” würdigt den berühmten afro-amerikanischen Autor, der leider in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten ist. Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung über die Stadtbibliothek Hadern unter Tel. 089 / 18937990 nötig. Weiter Infos unter Tel. 089 / 45216440. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek Hadern statt.