Mit dem Bau der Umweltverbundröhre sowie dem Neubau des Bahnhofsgebäudes am Laimer S-Bahnhof ändert sich auch einiges am nördlichen Vorplatz zum Laimer Tunnel. Im Rahmen der Bürgerversammlung für den Bezirk Neuhausen-Nymphenburg im Juni 2021 hatte ein Stadtteilbewohner beantragt, die geplante Gestaltung zu korrigieren und den heutigen Anforderungen, etwa dem Erreichen der Hauptbahnhof-Laim-Pasing-Radroute, anzupassen. Er regte an, in Ergänzung zur bestehenden Außentreppe unmittelbar neben dem Zugang zum Rad- und Fußgängertunnel eine Verbindungstreppe hinauf auf die Tunneldecke zu führen. Und auch der Vorplatz des Nordportals sollte statt komplett versiegelt, mit Grün bedacht werden. Nicht nur die Bürger bei der Bürgerversammlung sondern auch der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) unterstützen diese Vorschläge. Ein drängender Brief, den der BA in der Sache im vergangenen Herbst an den Oberbürgermeister schrieb, blieb bislang jedoch unbeantwortet. Jetzt legt das Gremium einen „Brandbrief“ nach, „um doch noch etwas zu bewirken“, wie Niko Lipkowitsch (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr im BA 9, betont.
Bereits im Oktober 2021 habe der BA 9 dringend darum gebeten, die bereits angelaufene Umgestaltung des Nordportals der Laimer Unterführung zu stoppen. Das Gremium hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) dazu aufgefordert, den Dialog mit den Bürgern sowie dem BA Neuhausen-Nymphenburg zu suchen, „damit die Gestaltung der Freitreppe und des Zugangs der zukünftigen Radverbindung Hauptbahnhof-Pasing den heutigen Anforderungen angepasst werden kann“, wie es im jüngst formulierten Brief an den Oberbürgermeister heißt. „Leider haben wir bis heute keine Antwort erhalten und befürchten, dass mit der Umsetzung der Baumaßnahme bereits begonnen wird“, kritisiert der BA in seinem Schreiben an Dieter Reiter. „Daher fordern wir Sie erneut auf, unsere Bedenken ernst zu nehmen und uns bei der notwendigen Neubewertung des 15 Jahre alten Bebauungsplans zu unterstützen.“
Eine neue Treppenplanung könnte nach Ansicht des Stadtteilbewohners, der bei der Bürgerversammlung den Antrag stellte, sowohl als direkter Zugang zur Rad- und Fußgänger-Route Hauptbahnhof - Laim – Pasing dienen, als auch zu Fahrradabstellplätzen, die hier noch einzurichten wären. „Durch gut zugängliche Fahrradabstellplätze auf dem Laimer Tunnel wird die an für sich untragbare Situation im Rad- und Fußgängertunnel entschärft“, argumentierte der Bürger.
Für den Außenbereich schlug der Bürger im Sinne des Klimaschutzes eine Begrünung mit Baumbewuchs statt „Totalversiegelung“ vor: „Genannte, von der Stadt als Nottreppe bezeichnete Außentreppe soll abgerissen und durch eine überdimensionierte Treppe von ca. 20 Meter Breite ersetzt werden. Und das Gelände rechts neben dem Zugang zum Rad- und Fußgängertunnel soll bis zur Wand des angrenzenden Gebäudes auf Gehweg-Niveau abgegraben und gepflastert werden, ohne dass ein Nutzen dieser Fläche als Gehweg erkennbar ist.“
Ob sich an der bereits in der Umsetzung befindlichen Planung noch etwas ändern lässt, bleibt nun abzuwarten. „Man hätte die Zeit bisher nutzen können, um etwas Sinnvolles zu machen“, kritisiert Barbara Marc (SPD). „Das ärgert mich so.“