Veröffentlicht am 27.08.2009 11:20

„Stellen uns den Herausforderungen“

Der Bildungsmonitor vergleicht die Bildungssysteme der Bundesländer anhand von über 100 Kriterien, wie zum Beispiel Klassengröße, Zahl der Bildungsabschlüsse von Schülern und Studenten, Bildungsausgaben und Studiendauer. (Foto: photos.com)
Der Bildungsmonitor vergleicht die Bildungssysteme der Bundesländer anhand von über 100 Kriterien, wie zum Beispiel Klassengröße, Zahl der Bildungsabschlüsse von Schülern und Studenten, Bildungsausgaben und Studiendauer. (Foto: photos.com)
Der Bildungsmonitor vergleicht die Bildungssysteme der Bundesländer anhand von über 100 Kriterien, wie zum Beispiel Klassengröße, Zahl der Bildungsabschlüsse von Schülern und Studenten, Bildungsausgaben und Studiendauer. (Foto: photos.com)
Der Bildungsmonitor vergleicht die Bildungssysteme der Bundesländer anhand von über 100 Kriterien, wie zum Beispiel Klassengröße, Zahl der Bildungsabschlüsse von Schülern und Studenten, Bildungsausgaben und Studiendauer. (Foto: photos.com)
Der Bildungsmonitor vergleicht die Bildungssysteme der Bundesländer anhand von über 100 Kriterien, wie zum Beispiel Klassengröße, Zahl der Bildungsabschlüsse von Schülern und Studenten, Bildungsausgaben und Studiendauer. (Foto: photos.com)

Die Bildungssysteme aller 16 Bundesländer sind innerhalb von fünf Jahren deutlich leistungsfähiger geworden. Das ergab die Ländervergleichsstudie „Bildungsmonitor“, die seit 2004 im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erstellt wird. „In vielen der untersuchten Kriterien haben sich die Länder deutlich verbessert“, sagt Max A. Höfer, Geschäftsführer der INSM. Der Bildungsmonitor vergleicht die Bildungssysteme der Bundesländer anhand von über 100 Kriterien, darunter Klassengröße, Zahl der Bildungsabschlüsse von Schülern und Studenten, Bildungsausgaben und Studiendauer.

Bayern kann sich gegenüber den Bildungsmonitor 2008 leicht verbessern und erreicht 2009 erneut den vierten Platz. Der Freistaat steht demnach im Durchschnitt der Handlungsfelder um 1,5 Punkte besser da als im Vorjahr. Die größten Veränderungen konnten in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz (+23,0), Inputeffizienz (+10,4) und Akademisierung (+5,7) erreicht werden. Eine vergleichsweise schlechte Ganztagsinfrastruktur und geringe Kapazitäten an MINT-Studiengängen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) verhindern ein besseres Ergebnis. „Bayern investiert auf hohem Niveau in Bildung. Damit machen wir deutlich, dass uns die Ausbildung unserer jungen Menschen sehr wichtig ist.“ So kommentierte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle die Ergebnisse des Bildungsmonitors 2009.

Bayerns Ergebnisse in den 13 untersuchten Handlungsfeldern sind differenziert zu bewerten. Hervorragend schneidet der Freistaat bei der Priorität von Bildungsausgaben gegenüber sonstigen öffentlichen Ausgaben und bei der Effizienz (Investitionsquote, Altersstruktur, Belastung wegen Dienstunfähigkeit) der eingesetzten Mittel ab. Vordere Plätze werden auch bei der Schulqualität und bei der beruflichen Bildung erreicht. Vergleichsweise schlecht schneidet Bayern bei den Angeboten der Ganztagseinrichtungen, dem Beitrag zur akademischen Ausbildung und der Ausbildungsleistung in den MINT-Fächern gemessen am eigenen Bedarf der bayerischen Wirtschaft ab. „Wir stellen uns den auch im Bildungsmonitor für Bayern aufgezeigten Herausforderungen“, betont Kultusminister Spaenle. „So unternehmen wir große Anstrengungen, etwa im Ausbau von Ganztagsschulen. So haben wir allein zum Schuljahr 2008/2009 die Anzahl der gebundenen Ganztagszüge an Bayerns Schulen von 223 auf 411 angehoben und damit fast verdoppelt. Im neuen Schuljahr 2009/2010 werden weitere 220 Ganztagszüge aufgebaut“, so Spaenle. Sowohl der Ausbau der gebundenen, als auch der offenen Ganztagsangebote werde in Bayern konsequent fortgesetzt. „Gerade mit dem Doppelhaushalt 2009/2010 und damit zusätzlichen 2700 Lehrerstellen hat der Freistaat seine Anstrengungen für eine zukunftsorientierte Ausbildung unserer Schülerinnen und Schüler nochmals deutlich verstärkt“, so Spaenle weiter.

Hinter dem Gesamtspitzenreiter Sachsen kommen Thüringen und Baden-Württemberg auf die Plätze zwei und drei. Bayern und Niedersachsen bilden das Verfolgerduo. Im Hauptfeld liegen mit geringen Abständen voneinander Bremen, das Saarland, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein, NRW und Berlin. Keines der Bundesländer liegt abgeschlagen zurück – seit 2004 haben sich alle im Durchschnitt der 13 Handlungsfelder verbessert. Die stärksten Veränderungen erreichen neben Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt der Stadtstaat Bremen. Die Hansestadt klettert vom 15. Platz im Jahr 2004 auf den sechsten Rang beim aktuellen Bildungsmonitor.

„Wir arbeiten stetig daran, die Bildungssituation für unsere Kinder und Jugendlichen weiter zu verbessern. Deshalb nehme ich Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten durchweg ernst“ erklärt Bayerns Kultusminister. „Auch haben viele Maßnahmen, die wir bereits beschlossen haben und die deutliche Wirkungen zeigen, etwa der massive Ausbau der Ganztagsschulen, im Bildungsmonitor noch nicht den Niederschlag gefunden, weil die Daten vor allem aus dem Jahr 2007 stammen.“

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