Die meisten Igelbabys werden im August und September geboren. Damit sie ihr Winterschlafgewicht von 500 bis 700 Gramm erreichen, sind die dämmerungs- und nachtaktiven Wildtiere im Herbst rege auf Futtersuche. „Etwa ab dem 25. Lebenstag begeben sich junge Igel ohne den Schutz der Mutter auf Nahrungssuche”, weiß Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. Dabei würden die jungen Stacheltiere häufig für hilfsbedürftig gehalten und zur Pflege der Natur entnommen. „Laut Gesetzt darf dies allerdings nur geschehen, wenn die Tiere tatsächlich verwaist, verletzt oder krank sind”, erklärt die Tierschützerin. Wann aber benötigen Igel wirklich die Hilfe des Menschen?
„Ein gesunder Igel ist tropfenförmig, hat halbkugelförmige schwarze Augen und eine feuchte Nase. Sein abgesetzter Kot ist ein dunkles, geformtes Würstchen. Bei Annäherung rollt er sich fest zusammen und stellt seine Stacheln kreuz und quer auf. Scheint die Gefahr vorüber, flitzt er hochbeinig und schnell in Sicherheit”, fasst Berchtold zusammen.
Ein krankes Tier hingegen sei walzenförmig und weise oft eine auffällige Nackenfalte auf. „Tiefliegende Augen, eine trockene Nase und eine kühle Körpertemperatur deuten ebenfalls auf gesundheitliche Mängel hin. Wirkt das Tier apathisch, rollt sich kaum ein, hat anliegende Stacheln oder ist sein Gang langsam und wackelig, sollte geholfen werden - besonders dann, wenn ein mageres, liegendes Tier am Tag entdeckt wird.”
Als erstes sollte das Tier auf äußere Verletzungen am Kopf, auf der Bauchseite und an den Beinen überprüft werden. Wirkt der Igel generell apathisch und sollte die Bauchseite kühler als die eigene Hand sein, wird das wärmen und rasche Aufsuchen eines Tierarztes empfohlen. „Wer sich nicht sicher ist, ob das Wildtier wirklich Hilfe braucht, kann sich gerne unter Tel. 089/92100076 bei der Wildtierstation des Tierschutzvereins melden”, rät Kristina Berchtold. Weitere Infos und Tipps rund um die Stacheltiere gibt es auf der Seite des Vereins unter www.tierschutzverein-muenchen.de.