Veröffentlicht am 24.10.2022 12:05

„Große Unzufriedenheit“


Von Beatrix Köber [kö] (b.koeber@gmx.de, bko)
Während heuer nach zweijähriger Pause wieder auf der Wies’n gefeiert wurde, ärgerten sich Anwohner in den angrenzenden Vierteln über Verkehrsprobleme. (Foto: Beatrix Köber)
Während heuer nach zweijähriger Pause wieder auf der Wies’n gefeiert wurde, ärgerten sich Anwohner in den angrenzenden Vierteln über Verkehrsprobleme. (Foto: Beatrix Köber)
Während heuer nach zweijähriger Pause wieder auf der Wies’n gefeiert wurde, ärgerten sich Anwohner in den angrenzenden Vierteln über Verkehrsprobleme. (Foto: Beatrix Köber)
Während heuer nach zweijähriger Pause wieder auf der Wies’n gefeiert wurde, ärgerten sich Anwohner in den angrenzenden Vierteln über Verkehrsprobleme. (Foto: Beatrix Köber)
Während heuer nach zweijähriger Pause wieder auf der Wies’n gefeiert wurde, ärgerten sich Anwohner in den angrenzenden Vierteln über Verkehrsprobleme. (Foto: Beatrix Köber)

Während auf der Wies‘n gefeiert wurde, stöhnten die Anwohner der angrenzenden Stadtviertel über deren Auswirkungen. Im Westend hagelt es vor allem zum Thema Verkehr Bürgerpost an den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8). Geklagt wird v.a. über Oktoberfest-Besucher, die mit dem Auto in die Wohnviertel drängen und den Parkdruck erhöhen oder Durchfahrts- und Parkverbote missachten. „Von unserer Seite gibt es eine große Unzufriedenheit“, sagt BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne). Denn auch der BA selbst, der immer wieder auf ein Gesamtkonzept für den Verkehr während der Wies’n–Zeit drängte, hat einige Kritikpunkte vorzubringen.

„Schilder interessieren niemanden“

„Was ist eigentlich mit der Einfahrt in die Holzapfel und anderen Straßen während der Wies‘n?“, fragt ein Bürger beim BA nach. Während früher Polizisten an den Straße gestanden hätten, würden nunmehr nur noch Schilder postiert, mit dem Hinweis „Nur für Anleger“. „Diese Schilder interessieren niemanden“, moniert der Bürger. Sein Vorschlag: Schranken während der Wies‘n, die sich per Chipkarte, nur von Anwohnern bzw. Polizei und Rettungskräften, öffnen lassen. Ein anderer Anwohner und Firmeninhaber ärgert sich ebenfalls über die Durchsetzung bzw. Prüfung angeordneten Regelungen für den äußeren Sperr-Ring. „Es gehen die gleichen Probleme Jahr für Jahr immer wieder von vorne los“, so die Klage. Der Bürger schlägt einen „runden Tisch“ mit der Festleitung, Vertretern verschiedener Referate, den betroffenen Bezirksausschüsse und der Polizei vor, um für die Belastungen durch das Oktoberfest Lösungen zu finden. Kontrolle der Zufahrten, aber auch illegale Rikscha-Standplätze, illegale Taxi-Fahrten, blockierte Rettungswege etwa in der St.-Paul-Straße oder auch Lärmbelästigung würde er gern angesprochen wissen. Vom „täglichen Verkehrschaos in der Schießstättstraße“, mit Autokolonnen und hupenden Wagen berichtet eine andere Bürgerin.

„Zu restriktiv“

Konsequentere Kontrollen der Straßenabsperrungen hielte man auch im BA für eine wirksame Lösung. „Wenn man sich bemüht, kann das wirklich Verbesserungen bringen“, sagt Manuale Diebolder (Grüne), Vorsitzende des Verkehrs-Ausschusses. In der Hans-Fischer-Straße etwa habe gute Verkehrsüberwachung zu spürbarer Entlastung für die Anwohner gesorgt. „Im Viertel scheint das aber laxer gehandhabt zu werden“, so Diebolder.
Verärgert sind die BA-Vertreter ihrerseits darüber, dass nach wie vor auf dem Schneckenplatz geparkt wird. Der BA hatte dies in den Vorjahren immer wieder moniert und auf Parkmöglichkeit in umliegenden Tiefgaragen verwiesen. Und auch das lange Durchfahrtverbot über die Theresienwiese für Radfahrer hält man für „zu restriktiv“. Zu lange würde man den Radfahrern Umwege zumuten, wenn bereits sechs Wochen vor Wiesenbeginn (zum Start der Aufbauarbeiten) die Durchfahrt verboten würde.
Die Bürgerbeschwerden sowie die eigenen Anliegen gibt das Lokalparlament jetzt an die zuständige Polizeiinspektion 14 weiterund bittet um Stellungnahme bis zur nächsten BA-Sitzung am 15. November.

„Innenstadt absperren“

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft bittet indes zeitgleich um den Erfahrungsbericht aus den BAs zur Einordnung des diesjährigen Oktoberfestes und fordert dazu Zahlen und Fakten. Im BA 8 stößt diese Aufforderung auf Kritik, schließlich könne das Gremium diese kaum liefern. Der Behörde will man jedoch die Beschwerden aus dem Viertel weitergeben. Auf Anregung von Sophie Kluge (CSU) wird der BA auf die Tiefgarage am Einkaufszentrum „Forum“ hinweisen, die während der Wies’n genutzt werden könnte. Dass das Parken im Viertel zur Wies’n-Zeit den Anwohnern vorbehalten werde, müsste man zudem auch für ausländische Besucher verständlich machen. Sibylle Stöhr plädiert außerdem dafür: „Die Innenstadt sollte großräumig abgesperrt werden, damit die Leute nicht mehr in die Viertel fahren.“

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