Ruhe bitte

Tagsüber liegt der Parkplatz am Hirschgarten im Winterschlaf. Nachts aber beklagen die Anwohner laute Musik und aufheulende Motoren. (Foto: Schoeppe)
Tagsüber liegt der Parkplatz am Hirschgarten im Winterschlaf. Nachts aber beklagen die Anwohner laute Musik und aufheulende Motoren. (Foto: Schoeppe)
Tagsüber liegt der Parkplatz am Hirschgarten im Winterschlaf. Nachts aber beklagen die Anwohner laute Musik und aufheulende Motoren. (Foto: Schoeppe)
Tagsüber liegt der Parkplatz am Hirschgarten im Winterschlaf. Nachts aber beklagen die Anwohner laute Musik und aufheulende Motoren. (Foto: Schoeppe)
Tagsüber liegt der Parkplatz am Hirschgarten im Winterschlaf. Nachts aber beklagen die Anwohner laute Musik und aufheulende Motoren. (Foto: Schoeppe)

„Vor allem Jugendliche rasen in den Parkplatz rein und raus, mit Musik aufgedreht bis zum Anschlag, und machen da den Nürburgring daraus“, beklagt Simone Schoeppe. Sie ist eine von mehreren Anwohnerinnen, die am Hirschgarten-Parkplatz wohnt und unter der nächtlichen Lärmbelästigung leidet. Der Parkplatz werde zumeist von jungen Leuten stark frequentiert, diene als Rennstrecke, Treffpunkt für Partys wie auch für Schäferstündchen. „Wir brauchen eine Lösung“, fordern einige Anwohner, die jüngst bei Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) vorsprachen.

„Es vergeht keine Nacht und kein Abend, wo nicht was los ist“, sagt Simone Schoeppe. Quietschende Reifen, laute Musik und Partystimmung tönen vom Parkplatz am Hirschgarten in die umliegenden Häuser. Im Sommer würden Schischa-Partys gefeiert, im Winter fänden im Schnee Autorennen statt, ergänzt eine Nachbarin. Es gäbe keinen privaten Ort mehr. Manche Anwohner hätten ihre Schlafräume auf der Seite des Parkplatzes und könnten an Nachtruhe kaum mehr denken. „Wir verstehen nicht, warum der Parkplatz nachts nicht abgeschlossen wird oder warum keine Parkuhren aufgestellt werden“, so Simone Schoeppe. Man wünsche sich mehr Kontrolle, begrenzte Parkplatznutzungszeiten oder auch eine andere Lösung, um am Hirschgarten wieder mehr Ruhe zu schaffen. Tatsächlich ist der Parkplatz am Hirschgarten zwar mit einer Schranke ausgestattet. Diese diene jedoch nur zur Dekoration, wie man im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) bestätigt.

Parkplatz ohne Betreiber

Das Problem der nächtlichen Lärmbelästigung gehört zu den Dauerbrennerthemen im BA 9: Ob an der Gerner Brücke bzw. am Grünwaldpark oder auch am Hirschgarten. „Regeln im öffentlichen Raum durchzusetzen, ist manchmal schwierig“, erklärt BA-Vorsitzende Anna Hanusch (Grüne). Der BA setzt sich für die Bürgeranliegen ein und sucht – manchmal vergebens – nach Lösungen. So hatte man auch für den Parkplatz am Hirschgarten einige Vorschläge bei der Stadtverwaltung gemacht. In der Vergangenheit hat das Lokalparlament z.B. schon öfters beantragt, das der Parkplatz bewirtschaftet werde, erklärt Niko Lipkowitsch (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr im BA 9. Doch habe die Verwaltung immer wieder geantwortet, dass der Parkplatz zu klein sei, als dass sich dessen Bewirtschaftung für einen Betreiber lohnen könne. Jedenfalls wollte bislang keiner die Betreuung übernehmen. Auch habe der BA wegen der Lärmbelästigung beim Baureferat darum gebeten, dass die Gartenaufsicht häufiger kontrollieren möge, erklärt Lipkowitsch. Vielmehr aber könne das Lokalparlament nicht ausrichten.

Neuer Versuch

„Wir tun was wir können“, erklärte auch der Vertreter der Polizeiinspektion 14, der bei der öffentlichen BA-Sitzung zum Sachverhalt erklärte. Aufgrund der begrenzten Anzahl der Beamten und der verschiedenen Aufgaben im Stadtbezirk könne die Polizei jedoch nicht überall gleichzeitig sein. Lieber wäre den Anwohnern ohnehin eine andere, dauerhafte Lösung. „Es kann nicht die Aufgabe der Polizei sein, die Herrschaften immer wieder aufs Neue zu vertreiben“, sagt Simone Schoeppe.
Doch wie könnte eine Lösung aussehen, wenn keiner den Parkplatz bewirtschaften bzw. nachts die Fläche absperren und kontrollieren will? Der BA will sich nun noch einmal an die Behörden wenden und hier fordern, dass die Gartenbauaufsicht häufiger vorbeischaut. Des Weiteren schlug Martin Züchner (Grüne) vor, dass die Nachbarn sich zusammensetzen und besprechen. Zudem könnte eventuell AKIM (Allparteiliches Konfliktmanagement) der Stadt eingesetzt werden, um zu schlichten.

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