Angesichts der Tatsache, dass weiterhin viele Schutzsuchende aus der Ukraine bei uns eintreffen, will und muss die Stadt München neue Containerunterkünfte zur Unterbringung der Menschen schaffen. „Vor dem Hintergrund des äußerst brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskriegs der Russischen Föderation gegen die Ukraine und insbesondere als Partnerstadt von Kyiv trägt die Landeshauptstadt München eine besondere humanitäre Verantwortung”, heißt es in einer Beschlussvorlage für den Sozialausschuss am 16. März, in der acht neue Containerstandorte in verschiedenen Stadtteilen beschrieben werden. Drei bereits bestehende Unterkünfte sollen verlängert werden.
Die bayerische Landeshauptstadt will mit diesen Maßnahmen verhindern, dass Geflüchtete wieder in Turnhallen untergebracht werden müssen. Denn auf dem angespannten Münchner Wohnungsmarkt ist es weiterhin schwierig, diese gut unterzubringen. Zudem lässt sich aus dem Papier herauslesen, dass viele der Menschen, die bei Privatpersonen untergekommen sind, nicht auf Dauer in ihren Quartieren bleiben können, weil diese von Anfang an nur als vorübergehende Lösungen für einige Wochen oder Monate gedacht waren.
Die Beschlussvorlage war in der Februarsitzung Thema im Bezirksausschuss (BA) Allach-Untermenzing, da auch im 23. Stadtbezirk eine neue Unterbringungsmöglichkeit geschaffen werden soll. In der Stummer-/ Servetstraße ist eine Unterkunft in modularer Containerbauweise geplant. Das betreffende Grundstück gehört der Stadt München und wird derzeit von den Stadtgütern München genutzt. Ab Anfang 2024 ist es laut Beschlussvorlage verfügbar.
Die Bebauung auf dem insgesamt 8.400 Quadratmeter großem Areal könne mit drei- bzw. teilweise zweigeschossigen Baukörpern erfolgen. „Ca. 290 Bettplätze können geschaffen werden. Die Anlage soll mindestens fünf Jahre für die Zielgruppe Geflüchtete zur Verfügung stehen. Der Containerstandort verfügt über Gemeinschaftsküchen, -sanitärflächen und -aufenthaltsräume sowie Verwaltungs-, Betreuungs- und Lagerräume”, wird in dem Papier erläutert. Eine Laufzeit von mindestestens fünf Jahren (zuzüglich jeweils ca. einem Jahr für Auf- und Abbau) sei nötig, „damit die Errichtung, die Belegungsdauer und der Rückbau wirtschaftlich sind”.
In seiner Stellungnahme macht der BA deutlich, dass er den Standort angesichts der Wohnbebauung ringsum nur für zweigeschossige, nicht aber für dreigeschossige Aufbauten für geeignet hält. Außerdem regt er an, ukrainische Familien in Allach-Untermenzing auf mehrere Standorte aufzuteilen und bittet die Stadt auch weitere städtische Flächen im Stadtbezirk, wie zum Beispiel am Untermenziger Friedhof, hinsichtlich der Eignung zu überprüfen. Eine gewisse Verteilung sei auch für die Integration von Vorteil, meint BA-Chef Pascal Fuckerieder. Ganz wichtig ist dem Stadtteilgremium außerdem. dass der Containerstandort nach angemessener Nutzungszeit zurückgebaut und nicht anderweitig nachgenutzt wird.