Keine Kippen

Auftaktveranstaltung vor dem Germeringer Rathaus für die Aktion „kippenfreies Germering”.  (Foto: pst)
Auftaktveranstaltung vor dem Germeringer Rathaus für die Aktion „kippenfreies Germering”. (Foto: pst)
Auftaktveranstaltung vor dem Germeringer Rathaus für die Aktion „kippenfreies Germering”. (Foto: pst)
Auftaktveranstaltung vor dem Germeringer Rathaus für die Aktion „kippenfreies Germering”. (Foto: pst)
Auftaktveranstaltung vor dem Germeringer Rathaus für die Aktion „kippenfreies Germering”. (Foto: pst)

Kippen wegwerfen kann Spaß machen. Im Rahmen der Aktion „kippenfreies Germering“ hat die Stadt mehrere „Kippster“ aufgestellt. Das sind eine Art Aschenbecher, die gleichzeitig als Abstimmungsinstrument verwendet werden. Es gibt zwei Löcher, durch die Raucher ihre Kippen werfen können. Jedes Loch ist mit einer Antwortoption verbunden. Zum Beispiel kann man abstimmen, ob der nächste Urlaub „am Meer“ oder „in den Bergen“ sein wird. Die Menge der eingeworfenen Kippen zeigt am Ende die Präferenz an. Daneben wurden Taschen-Aschenbecher verteilt.

Zigarettenstummel sind weltweit die am häufigsten achtlos weggeworfene Müllgegenstände. Alleine in Deutschland werden wohl jährlich 106 Milliarden Kippen einfach weggeschnippt – zwei Drittel davon landen in der Umwelt. Auch in Germering. Dabei sind diese Reste voller giftiger Schadstoffe, die sich bei Regen lösen und dadurch ins Grundwasser gelangen. „Die Kippen sind auch gefährlich“, betonte Oberbürgermeister Andreas Haas. Zum Beispiel für Kleinkinder oder Tiere, falls diese die Zigarettenreste in den Mund oder ins Maul nehmen und verschlucken. Immerhin sei Nikotin eine der häufigsten Ursachen für Vergiftungen im Kleinkindalter, hieß es bei der Auftaktveranstaltung der dreiwöchigen Aktion gegen Umweltverschmutzung durch Kippen. Dazu hatten der Oberbürgermeister, Umweltreferentin Angelika Kropp-Dürr und Matthias Stang, der bei der Stadt für Umweltangelegenheiten zuständig ist, geladen. An den Ortseingängen wurden zuvor Transparente mit der Aufschrift „Kippenfreies Germering“ aufgestellt. Da das alleine kaum zu einem Umdenken führen würde, gibt es flankierende Maßnahmen. Im Bereich der Schulen an der Alfons-Baumann-Straße, an Bushaltestellen und S-Bahnhöfen verteilten Aktionsteams Taschen-Aschenbecher und suchten das Gespräch mit Passanten. Die „Hotspots“ für besonders viele Zigarettenabfälle hatten Umweltsachgebiet, Bauhof und die Germeringer „Omas for Future“ definiert. „Ein Taschen-Aschenbecher ist die perfekte Lösung für Rauchende, wenn sich mal kein Aschenbecher in der Nähe befindet“, lobte Stang. Die kleinen tragbaren Behälter können bequem in die Tasche gesteckt und zuhause ausgeleert werden. Denn jeder Glimmstängel, der nicht in der Natur landet, schont die Umwelt. Schließlich enthält eine Kippe bis zu 175 Mikrogramm Blei, sechs Gramm Cadmium und fünf Gramm Arsen. Neben den Giftstoffen bestehen die Zigarettenfilter meist aus Kunststoffen, die als Mikroplastik die Umwelt belasten. Große Hoffnungen setzt die Stadt auch auf die „Kippster“, eine interaktive und unterhaltsame Kombination aus Aschenbecher und Abstimmungsurne. Die Ergebnisse der humorvollen Fragen werden – sobald die Aschenbecher voll sind – in den sozialen Medien veröffentlicht.

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