Freude bereiten

Im ersten Schritt zur Blühwiese wurde die bisherige Rasenschicht entfernt: v.l. Helmut Heberlein, Naturgärtner Martin Schröferl, Beatrix Fuchs und Angela Eichholz. (Foto: bb)
Im ersten Schritt zur Blühwiese wurde die bisherige Rasenschicht entfernt: v.l. Helmut Heberlein, Naturgärtner Martin Schröferl, Beatrix Fuchs und Angela Eichholz. (Foto: bb)
Im ersten Schritt zur Blühwiese wurde die bisherige Rasenschicht entfernt: v.l. Helmut Heberlein, Naturgärtner Martin Schröferl, Beatrix Fuchs und Angela Eichholz. (Foto: bb)
Im ersten Schritt zur Blühwiese wurde die bisherige Rasenschicht entfernt: v.l. Helmut Heberlein, Naturgärtner Martin Schröferl, Beatrix Fuchs und Angela Eichholz. (Foto: bb)
Im ersten Schritt zur Blühwiese wurde die bisherige Rasenschicht entfernt: v.l. Helmut Heberlein, Naturgärtner Martin Schröferl, Beatrix Fuchs und Angela Eichholz. (Foto: bb)

„Fühlen wir uns im Großen oft machtlos, können wir zumindest im Kleinen etwas tun, für die kleinen Geschöpfe unseres wunderbaren Planeten ... Die Bewahrung der Schöpfung fängt vor der eigenen Haustür an. Jeder kann etwas bewegen!”, schreibt die Menzinger Bethlehemskirche in einem Aufruf für ihre Aktion „Menzing blüht auf / Wer macht mit?”. Am vergangenen Freitag haben Mitglieder der evangelischen Pfarrgemeinde auf der Grasfläche vor der Kirche unter professioneller Anleitung den Grundstock für eine Blühwiese gelegt, die Lebensraum für die verschiedensten Insekten bieten soll.

Die Idee zu der Aktion kam vom Arbeitskreis Umwelt der Bethlehemskirche. Die in der Pfarrei zusammengeschlossenen Epiphanias-, Carolinen- und Bethlehemskirche hatten sich im Herbst 2021 zur Zertifizierung mit dem Grünen Gockel - einem Umweltmanagementsystem für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen - entschlossen. Bestimmte Schöpfungsleitlinien, wie z.B. verantwortungsvoller Konsum, Müllvermeidung, die Förderung des ökologischen Bewusstseins und das Bestreben die Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern, sollen einen Beitrag zu dem Ziel der Evangelischen Landeskirche in Bayern leisten, bis zum Jahre 2035 die Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Schon einiges umgesetzt

In der Bethlehemskirche wurden die Zertifizierungsmaßnahmen von der Biologin Angela Eichholz im Alleingang fast durchgezogen, auf der Zielgerade hat sie jedoch erst einmal vor der Bürokratie kapituliert. „Die Zertifizierung ist sehr theoretisch”, sagt sie. Sie wolle jetzt wieder mehr Dinge tun, die ihr Spaß machen. Die Blühwiese gehört definitiv dazu. Wenn sich für die Zertifizierung noch andere Ehrenamtliche fänden, könne sie sich schon vorstellen, dass man es noch durchziehe. Aber ohne Team sei es für sie im Moment nicht möglich.

„Wir fangen jetzt mit Projekten an, die man sehen kann und die Freude bereiten”, fügt Beatrix Fuchs hinzu, die ebenfalls im AK Umwelt der Kirche mitarbeitet. „Es geht uns auch um die Botschaft”, meint sie. Und Angela Eichholz fügt hinzu: „Wir können auch ohne Zertifizierung unser Scherflein dazu beitragen. Wir haben Ziele aufgestellt und schon einiges umgesetzt.”

Lebensraum für Tiere

So wurden das Holz einer Esche und einer Rubinie, die im Garten hinter der Kirche gefällt werden mussten, nicht entsorgt, sondern so drapiert, dass es Lebensraum für Igel und andere Tiere bieten kann. Auch wird von der Pfarrsekretärin My Hanh Pham ein sogenanntes Grünes Datenkonto geführt, das eine strukturierte Datenerfassung und -auswertung beinhaltet, durch die ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess zum ressourcenleichten Wirtschaften eingeleitet werden soll.

Was die Blühwiese anbelangt, so wurde in einem ersten Schritt von Naturgärtner Martin Schröferl mit einem Rasenschäler die oberste Schicht auf dem etwa 180 Quadratmeter großen Grünstreifen vor der Kirche abgelöst. Die Rasenstücke wurden zusammengerollt, weggefahren und kompostiert. Ein Magersubstrat bereitet den Boden ensprechend vor. Im Sommer werden wahrscheinlich schon das erste Mal bunte Blumen auf dem Streifen vor der Bethlehemskirche blühen - zur Freude von Mensch und Tier.

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