Im letzten Jahr hat der Weßlinger Verleger, Herausgeber und Schriftsteller Anton G. Leitner bereits den Deutschen Verlagspreis 2022 erhalten. Auch in diesem Jahr zählt er zu den Preisträgern. Vor kurzem hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth in Berlin die 64 ausgezeichneten Verlage bekannt gegeben. Der auf Lyrik spezialisierte Verlag bekommt die renommierte Auszeichnung im Rahmen eines Festakts am 22. September. Dann wird auch das Geheimnis um die drei Spitzenpreisträger veröffentlicht, die mit jeweils 60.000 Euro belohnt werden.
Die anderen von der Bundesregierung ausgezeichneten Verlage erhalten mindestens 24.000 Euro an Preisgeld. Leitners Verlag in Weßling wurde unter anderem ausgewählt für seine Publikation der Jahresschrift „Das Gedicht“. Der 31. Band zum Thema „Laut & leise. Verse voll magischer Kraft und starker Energie“ ist derzeit in Vorbereitung und wird mit einer Premierenlesung am 14. November 2023 im „Lyrik Kabinett München” vorgestellt. „Ich bin sehr glücklich, dass wir vor dem Hintergrund der Polykrise wie Inflation, Krieg und drohender Klimakatastrophe, von der unsere Verlagsarbeit stark beeinträchtigt wird, und unter der wir so leiden wie noch nie in meiner über drei Jahrzehnte umspannenden Tätigkeit, diese hohe Anerkennung auf Bundesebene erhalte“, freute sich Leitner. Der Preis sei „eine große Bestätigung unseres Engagements für die zeitgenössische Poesie im deutschen Sprachraum, aber auch eine wirkliche wirtschaftliche Überlebenshilfe in so schwierigen Zeiten wie diesen, um unsere Lyrikarche ‚Das Gedicht“ ein weiteres Jahr auf Kurs zu halten.
Claudia Roth betonte bei der Bekanntgabe in Berlin die zentrale Bedeutung von Büchern für Gesellschaft und Demokratie, dazu könne „ob Sachbuch, Comic, Ratgeber, Kinderbuch oder Roman – jedes einzelne Buch einen wichtigen Beitrag für das Miteinander in unserer Demokratie leisten“. In diesem Zusammenhang lobte sie die „Vielfalt der deutschen Verlagslandschaft“, insbesondere die Rolle der kleinen, unabhängigen Häuser. 358 Verlage hatten sich um den Deutschen Verlagspreis beworben. Kriterien für die Entscheidung der Jury waren ein innovatives Verlagsprogramm, die Qualität der verlegerischen Arbeit, die Umsetzung außergewöhnlicher Projekte, eine besonders ansprechende Buchgestaltung sowie ein besonderes kulturelles Engagement, zum Beispiel zur Förderung der Lesekultur.