Veröffentlicht am 28.12.2023 08:40

Kinder aus 14 Ländern


Von Patrizia Steipe
Lesen, Schreiben und Rechnen müssen „sitzen”, dann steht einem Erfolg in der Schule nichts mehr im Weg.  (Foto: pst)
Lesen, Schreiben und Rechnen müssen „sitzen”, dann steht einem Erfolg in der Schule nichts mehr im Weg. (Foto: pst)
Lesen, Schreiben und Rechnen müssen „sitzen”, dann steht einem Erfolg in der Schule nichts mehr im Weg. (Foto: pst)
Lesen, Schreiben und Rechnen müssen „sitzen”, dann steht einem Erfolg in der Schule nichts mehr im Weg. (Foto: pst)
Lesen, Schreiben und Rechnen müssen „sitzen”, dann steht einem Erfolg in der Schule nichts mehr im Weg. (Foto: pst)

Der Nachmittag beginnt mit einem Lernkreis, in dem Wortarten, Artikel oder das Einmaleins geübt wird. Dann setzen sich die Kinder an ihre Tische und beginnen mit den Hausaufgaben, unterstützt von Helfern. Seit 34 Jahren kümmert sich der Verein Integrationshilfe für ausländische Kinder und Jugendliche mit seiner Hausaufgabenhilfe um Schulkinder. Aber es wird nicht nur gearbeitet, sondern auch gespielt, Geburtstage und Jahresfeste werden gefeiert und im Sommer winkt der Besuch in der Eisdiele.

Der Verein Integrationshilfe Ausländerkinder betreute im vergangenen Schuljahr Kinder aus 14 verschiedenen Herkunftsländern, von denen einige kein oder fast kein Deutsch sprachen. Der Großteil, nämlich zwölf, stammen aus dem Kosovo, gefolgt von fünf Kroaten und fünf aus Afghanistan. 29 Kinder besuchen die Grundschule, ein Kind die Förderschule, vier die Mittelschule und zwei die Realschule. „Für uns ist es immer ein Gewinn, die Entwicklung der betreuten Kinder mitzuerleben“, erklärt Vorsitzende Petra Klügl im Jahresbericht. „Wie schön ist es, wenn ein Kind, das zum Schuljahresbeginn kein Wort Deutsch konnte, vollständige Sachen sagen kann“. Im September 2022/23 begann die Hausaufgabenbetreuung mit 22 Kindern, am Schluss des Schuljahres war die Gruppe auf 34 Kinder angewachsen. Diese wurden in vier Betreuungsgruppen geteilt und von 35 Ehrenamtlichen „zuverlässig und tatkräftig unterstützt“, lobt Klügl.

Konzept der „liebevollen Klarheit”

Die Schulkinder werden montags bis donnerstags ab 14 Uhr in der Mittelschule an der Rathausstraße betreut. Dafür müssen sie 30 Euro im Monat bezahlen. Falls noch ein Geschwisterkind betreut wird, dann muss dieses lediglich 15 Euro zahlen.
Es gibt vier Gruppen: Zwei Grundschulgruppen, eine Mädchen- und eine Bubengruppe. „Erfahrungsgemäß dauert es immer eine Weile, bis sich die neuen Kinder an die Gruppe und die bestehenden Regeln gewöhnen und alle zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen“, erklärt Vorsitzende Elke Dietrich. „Manche brauchen sehr viel Aufmerksamkeit, sie testen die Grenzen aus und provozieren gerne. Doch meist dauert es nicht lange und unser Konzept der liebevollen Klarheit im Umgang mit den Kindern trägt Früchte“.
Bewährt hat sich die Kooperation mit dem TSV Gilching. An zwei Nachmittagen sporteln zwei FSJler mit den Kindern. Außerdem halfen sechs Praktikanten der FOS mit. „Die Unterstützung durch die Praktikanten hat bereits seit vielen Jahren Tradition und ist für uns ein großer Gewinn“, so Elke Dietrich. Wichtig ist dem Verein auch die Vernetzung und der Austausch mit anderen sozialen Einrichtungen. Der Verein hat 87 Mitglieder. Neben den Ehrenamtlichen gibt es vier Hauptamtliche Mitarbeiterinnen. Zwei sind halbtags an vier Nachmittagen beschäftigt, zwei sind Teilzeitkräfte, die an zwei Nachmittagen beschäftigt werden.
Zu Beginn der Sommerferien werden die Kinder mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge in die Ferien entlassen. „Die Kinder sind mir richtig ans Herz gewachsen, ich werde sie vermissen“, so eine Mitarbeiterin.

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