„Wir sind die Brandmauer“. Immer wieder hörte man diesen Aufruf von den verschiedenen Rednern auf dem Podium. Laut Schätzungen der Polizei hatten sich etwa 500 Demonstranten vor der Stadthalle unter dem Motto „Germering ist bunt – für Demokratie und Vielfalt“ zusammengefunden, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Hass und Rassismus zu setzen. Die Veranstaltung war von einem breiten Bündnis an Parteien, Vereinen, den Kirchen, Aktivisten und Einrichtungen getragen. Bei den Redebeiträgen wurde die Menge aufgefordert sich zu engagieren, um die Demokratie zu schützen.
Auf dem Platz vor der Stadthalle wimmelte es von Menschen. Sie waren mit dem Rad, mit dem Rollator, dem Rollstuhl oder zu Fuß gekommen. Sie waren blond, braun-, weiß- oder schwarzhaarig. Es waren Funktionsträger wie beispielsweise Oberbürgermeister Andreas Haas, seine Stadtratskollegen, Vereinsmitglieder oder Privatpersonen, denen „es reicht“ wie eine Frau betonte und sie zeigten die bunte Vielfalt der Stadt. Viele hatten Schilder mitgebracht „Nie wieder ist jetzt“, las man oder „Braun stinkt zum Himmel“, „Manche Menschen brauchen leider keine Laktose, um intolerant zu sein“ oder „Rote Karte für die AfD“. Und ein Kind reckte sein Schild mit der Aufschrift „AfD ist Pipi, Kaka, Pups“ in die Luft”.
„Die Rechten bestimmen schon viel zu lange die politische Agenda“, mahnte der evangelische Pfarrer Michael Lorenz und forderte Achtung, Respekt für politische Mandatsträger ein und die Vielfalt zu verteidigen. Ingeborg Köstner von den „Omas for Future“ rief: „Mit rechter Ideologie ist der Schutz von Klima und Umwelt nicht zu schaffen“ und dass sie ihren Enkel eine lebenswerte Zukunft erhalten wolle. Als „engagierter queerer Mensch“ berichtete der nächste Sprecher von Drohungen, die er bekommen hätte. Er sei „einer dieser Menschen, die die AfD“ nicht wolle, denn „Vielfalt ist ein Wort, dass der AfD Angst macht“. „Wir dürfen nicht wegsehen und die Grenze des sag-, denk- und machbaren bröckelt immer weiter“, lautete sein Resümee. Immer wieder hörten die Demonstranten den Appell, dass sie aktiv werden sollen, zum Beispiel zur Europawahl gehen, in eine Partei eintreten oder sich verbal für die Demokratie und Toleranz einsetzen sollten. Demonstrieren alleine sei zu wenig.
Beschämend sei es, dass Kinder mit Migrationshintergrund von Existenzsorgen geplagt werden, betonten zwei Germeringer Lehrerinnen. Immer wieder werden sie von Kindern gefragt, „müssen wir jetzt wieder gehen?“. Dabei sei Deutschland längst zu ihrer Heimat geworden. Und von einem Mädchen zitierte sie die Aussage: „Gott sei Dank sieht man mir nicht an, dass ich aus einer ausländischen Familie stamme, sonst müsste ich draußen Angst haben“.
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