In den vergangenen Sommerwochen ist die Vegetation vielerorts regelrecht explodiert – für den ein oder anderen Gartenbesitzenden kommt nun die Zeit für einen Pflegeschnitt, um die Wuchsform zu korrigieren. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel und Naturschutz) bittet, weiterhin auf späte Bruten von Gartenvögeln oder Eiablagestellen von Schmetterlingen, zum Beispiel an Obstbäumen oder Brennnesseln, Rücksicht zu nehmen. Ein radikales Zurücksetzen der Hecke ist gesetzlich erst ab Oktober erlaubt. Auch bei der Entsorgung des Grünschnitts sind einige Regeln zu befolgen.
„Wenn Menschen ihre Gartenabfälle im Wald oder an anderen Orten in der Landschaft entsorgen, ist das nicht nur illegal, sondern führt in manchen Fällen auch zu biologischen Problemen. So können unter anderem gebietsfremde Pflanzen in das bestehende Ökosystem gelangen und heimische Arten verdrängen“, erklärt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Der Naturschutzverband gibt deshalb Tipps zu verbraucher- und umweltfreundlichen Alternativen.
In den vermeintlichen Abfällen sind wichtige Nährstoffe gespeichert, die dem
Ökosystem im Garten durch eine sachgemäße Kompostierung wieder zugeführt werden können. Der Komposthaufen ist deshalb zentraler Bestandteil eines
Naturgartens. Auch die Anlage einer Benjes-Hecke – dabei werden Zweige, Äste und Gehölzmaterial locker aufeinandergeschichtet – oder eines Reisighaufens sind gute Optionen, die vielen Tieren Lebensraum bieten.
Rasenschnitt, Blätter, abgestorbene Pflanzen und Äste können auch zum Mulchen verwendet werden. „Durch diese Abdeckung des Bodens mit organischen Materialien bleibt er locker und trocknet weniger schnell aus. Das ist gerade beim momentan heißen Wetter ein guter Bodenschutz und spart Gießwasser, schützt den Boden aber auch bei starkem Regen vor Erosion“, so die Biologin.
Will man den Grünschnitt aus dem Garten entfernen, kann dieser – meist bis zu einem Kubikmeter – bei kommunalen Grüngut-Annahmestellen kostenlos abgegeben werden. Dort werden die Gartenabfälle fachgerecht weiterverarbeitet. Auch die Entsorgung in der eigenen Biotonne ist vielerorts eine Möglichkeit. Dabei ist es wichtig, auf lokale Regelungen zu achten.
Der LBV appelliert außerdem an die Bürgerinnen und Bürger, die Gartenabfälle unter keinen Umständen offen zu verbrennen. Beim Verbrennungsprozess im Garten werden sehr viele Schadstoffe und Feinstaub freigesetzt. Das liegt daran, dass das Material meistens noch sehr feucht und die Luftzufuhr nicht ausreichend ist. Es kommt so zu einer unvollständigen Verbrennung mit sehr starker Rauchentwicklung.