Es passe ganz gut, meinte VHS-Bereichsleiterin Christiane Wetzels. Das Haus sei noch eine Baustelle und das Fotoprojekt „Achse im Wandel” zeige das größte Baugebiet Münchens. Seit letzter Woche ist die Ausstellung, die die Veränderungen an der Bahnlinie zwischen Hauptbahnhof und Pasing seit 2002 fotografisch dokumentiert, im 3. und 4. Stock der VHS im Trafo (Nymphenburger Str. 171) zu sehen. Anders als vor zwei Jahren in der Pasinger Fabrik, wo die erste Präsentation stattfand, hat man sich diesmal vor allem auf Neuhausen-Nymphenburg und den ZOB konzentriert. Teile die Pasing betreffen, wurden ausgespart.
Die Idee zu „Achse im Wandel” stammte von Christiane Wetzels Vorgänger Wolfgang Czisch, der damit ein Langzeitprojekt anstieß, das innerhalb der VHS wohl einmalig ist. Einige der Teilnehmer sind von Anfang an dabei. Betreut und begleitet wird das Projekt vom Fotografen und Dozenten Werner Resch, der ebenfalls mit Bildern – großformatigen Collagen und kleineren Detailarbeiten – vertreten ist. Ihm sei es gelungen, so Kirsten Kleie, Fachgebietsleitung Fotografie & Video/Film bei der MVHS, das Interesse und die Motivation der verschiedenen Teilnehmer über einen so langen Zeitraum hinweg wachzuhalten.
Durch die ständige Veränderung ergebe sich immer wieder etwas Neues, erklärte Resch. „Es fordert dazu auf, eigene Ideen neu zu entwickeln.” Bestimmte Sichtachsen bestünden nur zu bestimmten Zeitpunkten, Blickwinkel auf Zeit sozusagen. Die verschiedenen Etappen würden sich freilich zum Teil überlappen.
Man gehe bei der fotografischen Darstellung durchaus kritisch vor, meinte der Dozent weiter. So fehle jetzt bei der Neubebauung in den Quartieren oft noch die Urbanität, das Leben. Das zeigten auch die aktuellen Bilder.
BA-Vorsitzende Ingeborg Staudenmeyer sieht das ähnlich. Die Quartiere seien noch abgeschnitten, stellte sie fest. Sie hoffe aber, dass „zusammen wächst, was zusammengehört und alle sich wohl fühlen”. Um das Miteinander zu fördern, sei im kommenden Jahr ein Bürgerfest geplant. Wie wichtig die Foto-Dokumentation für die Zukunft ist, unterstrich Franz Schröther. In einigen Jahren wäre vergessen, wie es an der Achse einmal ausgesehen hat, betonte der Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Neuhausen. „Wir würden viel darum geben, wenn es das vor hundert Jahren bei der ersten Bebauung auch schon gegeben hätte.”