So sieht ein „Traumhof“ aus: ein Gemüse- und Blumengarten, als Sitzmöglichkeit bunte Poller, ein Grillwagen, große Sonnenschirme, eine Tanzfläche, ein Open-Air-Kino, eine Tischtennisplatte, Palmen und frisches Grün, Bistro-Tische und -Stühle. Der „Traumhof“, von dem hier die Rede ist, ist kein Traum, sondern Wirklichkeit. Er befindet sich in der Westendstraße 66 a und war kürzlich wie geschaffen für das Straßen- und Nachbarschaftsfest des Multikulturellen Jugendzentrums (MKJZ), einer Einrichtung des Kreisjugendrings München-Stadt. Das fand als Teil der Stadtteiltage Schwanthalerhöhe statt.
Dem „Traumhof“ fehlte allerdings das Traumwetter. Kinder und Erwachsene ließen sich jedoch trotz einzelner Regenschauer die Feierlaune nicht vermiesen. Wenn es allzu sehr schüttete, wich die Live-Musik in den Saal des MKJZ aus. 17 Geschäfte und soziale Einrichtungen unterstützten die Veranstaltung ebenso wie Eltern und Nachbarn. Ismail Sahin, Leiter des Jugendzentrums, freute sich darüber, dass durch das Fest ein richtiger „Nachbarschaftstreff“ entstanden sei. Jung und alt, Nachbarn und Zaungäste fühlten sich vom bunten Treiben angezogen. „Man” lernte sich näher kennen.
Das interkulturelle Programm bot Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Kurzweil: Tänze aus Bayern und dem Orient, Kickern und Tischtennis, Schminken für Kinder dazu Spezialitäten aus aller Herren Länder. Höhepunkt des Programms und besonderer Gast des Festes war die Band „Tola Sholana & Osumare” aus Nigeria. Auch die Musikgruppe des MKJZ, „Black Key Sis“ bereicherte das Programm mit ihrem Auftritt. Darüber hinaus lockten ein türkischer Kochwettbewerb und ein Bücherflohmarkt.
60 geladene Gäste aus der Nachbarschaft erhielten kostenlos eine Tasse Kaffee und ein Croissant. Sahin: „Wir freuen uns sehr, dass viele Nachbarn und Eltern unserer Einladung gefolgt sind. Einige Nachbarn haben uns sogar selbstgebackene Kuchen mitgebracht.“ Der Leiter des Jugendzentrums ist stolz darauf, dass der Lions Club Blutenburg im vergangenen Jahr das Engagement des Kinder- und Jugendrats im MKJZ mit dem „Jugendsozialpreis“ ausgezeichnet hat. Der Rat habe den Traumhof zwei Jahre lang geplant und umgesetzt. Die Idee und das soziale Engagement der Kinder und Jugendlichen sei vom Bezirksausschuss, dem Stadtjugendamt, der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung sowie vom Verein „Urbanes Wohnen“ unterstützt worden. Sponsoren hätten das Projekt gefördert.
Für Ismail Sahin war das Straßenfest trotz des unbeständigen Wetters gelungen. „Die Rückmeldung und Begeisterung bei den Nachbarn und Eltern war groß. Das Nachbarschaftsfest wird deswegen jetzt jedes Jahr stattfinden.“