Veröffentlicht am 02.02.2010 10:20

Dämpfer für lärmgeplagte Anwohner

An der Ecke von Lutz- und Perhamer  Straße erleben Mütter, die ihre Kinder in den Kindergarten St. Ulrich bringen, immer wieder gefährliche Situationen. (Foto: tg)
An der Ecke von Lutz- und Perhamer Straße erleben Mütter, die ihre Kinder in den Kindergarten St. Ulrich bringen, immer wieder gefährliche Situationen. (Foto: tg)
An der Ecke von Lutz- und Perhamer Straße erleben Mütter, die ihre Kinder in den Kindergarten St. Ulrich bringen, immer wieder gefährliche Situationen. (Foto: tg)
An der Ecke von Lutz- und Perhamer Straße erleben Mütter, die ihre Kinder in den Kindergarten St. Ulrich bringen, immer wieder gefährliche Situationen. (Foto: tg)
An der Ecke von Lutz- und Perhamer Straße erleben Mütter, die ihre Kinder in den Kindergarten St. Ulrich bringen, immer wieder gefährliche Situationen. (Foto: tg)

„Ohne Not gibt es keine Einbahnstraße.“ Der beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) für „Verkehrsanordnungen” zuständige Hermann Böck machte den Anwohnern in Laims Lutzstraße bei einem Ortstermin klar, dass sie nicht darauf hoffen dürfen, dass „ihre” Straße künftig nur in einer Richtung befahren werden darf. Die Laimer hatten den BA 25 (Bezirksausschuss Laim) gebeten, sich dafür einzusetzen, dass die Lutzstraße – zwischen Landsberger und Perhamer Straße – in Zukunft nur noch von Norden nach Süden befahren werden darf. Der stetig wachsende Schleichverkehr in dieser reinen Wohnstraße bringe sie um den Schlaf. Und das „gute alte Kopfsteinpflaster“ mache den Lärm überdies unerträglich. Viele Autofahrer nutzten die Straße als „ampelfreie Abkürzung“ zwischen der Agnes-Bernauer- und der Landsberger Straße, so Andreas Butzke, Sprecher der Anwohner. Zu allem Überfluss hielten sich die meisten Fahrer noch nicht einmal an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.

Ingo Benn (Die Grünen), Vorsitzender des Verkehrsausschusses im BA Laim, sein BA-Kollege Carsten Kaufmann (SPD) und Mario Haun von der Polizeiinspektion 41 zeigten an Ort und Stelle Verständnis für die Klagen der Anwohner. Sie wollen indes eine ganzheitliche Lösung fürs ganze Wohnviertel. Das Problem dürfe nicht in andere Straßen verlagert werden, waren sich die Experten einig.

„Nicht dramatisch”

Das Messen des Verkehrsaufkommens in der Lutzstraße im vorigen Jahr habe keine gravierenden Probleme zu Tage gefördert, ließ Hermann Böck die Anwohner wissen: „Im Vergleich zu anderen Straßen ist das nicht dramatisch.“ Das Ergebnis sei sogar unterdurchschnittlich. Auch hätten „nur” rund ein Fünftel der Autofahrer die zulässige Geschwindigkeit von 30 km/h überschritten. Die Resultate bezweifeln die Anwohner. Andreas Butzke: „Das sind Momentaufnahmen. Zahlen und statistische Messwerte sind das eine, das andere sind die Menschen, die hier wohnen.“

In dieses Klagelied fiel eine zufällig vorbeikommende Mutter ein, die ihr Kleinkind in den Kindergarten St. Ulrich brachte. „Erst gestern bin ich mit dem Kinderwagen von einer Autofahrerin in einen Schneehaufen abgedrängt worden. Und die Frau hat mich sogar noch wüst beschimpft.“ Auch sie wünsche sich mehr Sicherheit an der Ecke von Lutz- und Perhamer Straße. Ein Anwohner machte seinem Ärger darüber Luft, dass er auf den Reklameslogan von der „kleinen, verkehrsberuhigten Lutzstraße“ hereingefallen sei. Der Mann: „Ich habe diesen Deal schon manches Mal verflucht.”

„Lösung finden”

Um eine korrekte Empfehlung abgeben zu können, müsse der Verkehrsfluss in der Lutzstraße weiter untersucht und die Zahl der durchfahrenden „Kraftfahrzeuge” ganz genau festgestellt werden, betonte Hermann Böck. „Das Ganze muss Hand und Fuß haben, weil das Umfeld von den zu treffenden Maßnahmen massiv betroffen sein wird.“ Dem pflichtete Ingo Benn bei. „Wir warten bis der Schnee weg ist und wieder normale Verhältnisse eingetreten sind.“ Danach sollten dann aktuelle Ergebnisse festgestellt werden. Andreas Butzke bleibt hartnäckig: „Es muss für die Leute, die hier wohnen, eine Lösung gefunden werden.“

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