In der Stadtratsvollversammlung am 27.01. fiel - gegen die Stimmen der CSU - der rot-grüne Grundsatzbeschluss für die Tram-Westtangente (der Sendlinger Anzeiger berichtete). Die Planungen sehen nicht nur den Bau der Straßenbahnlinie vom Romanplatz durch die Wotanstraße, Fürstenrieder- und Boschetsrieder Straße bis zum Ratzingerplatz vor, sondern auch die Abschaffung bestehender Buslinien.
Die örtlich betroffene Stadträtin Elisabeth Schmucker (CSU) ärgert sich, dass hier der zweite vor dem ersten Schritt gemacht wurde. “Mit diesem Beschluss ist de facto die Entscheidung für die Tram gefallen. Die für so eine Entscheidung notwendigen Informationen werden aber erst jetzt ermittelt. Wie kann man,” so fragt sich Schmucker, “bei der desolaten Finanzlage der Stadt ein solches Projekt anstreben, ohne vorher die Kostenkalkulation zu kennen? „Warum,” so Schmucker weiter, “muss eine beliebte Buslinie durch eine Tram ersetzt werden. Im übrigen bezweifelt sie, dass die Barrierewirkung der Fürstenrieder Straße abgebaut werden kann, wenn zu den Autos noch die Tram kommt. Eine Verengung durch Baumaßnahmen im Jahr 2009 in der Fürstenrieder Straße mit dem Wegfall einer Fahrspur hätte bereits einen ganztägigen Stau verursacht. Die Fürstenrieder Straße habe eine wichtige Verkehrsfunktion in München, und zwar auch für den überörtlichen Verkehr, der nicht auf das ÖPNV-Netz umsteigen könne, so Schmucker weiter.