Veröffentlicht am 17.06.2008 10:12

„Nachtgalerie” stört Nachbarin


Von TG
Hunderte feierlustiger junger Leute frequentieren vor allem am Wochenende Münchens „größten Feier- und Rauchertempel”, die „Nachtgalerie”. Eine Anwohnerin beklagt, dadurch werde ihre Ruhe gestört. (Foto: tg)
Hunderte feierlustiger junger Leute frequentieren vor allem am Wochenende Münchens „größten Feier- und Rauchertempel”, die „Nachtgalerie”. Eine Anwohnerin beklagt, dadurch werde ihre Ruhe gestört. (Foto: tg)
Hunderte feierlustiger junger Leute frequentieren vor allem am Wochenende Münchens „größten Feier- und Rauchertempel”, die „Nachtgalerie”. Eine Anwohnerin beklagt, dadurch werde ihre Ruhe gestört. (Foto: tg)
Hunderte feierlustiger junger Leute frequentieren vor allem am Wochenende Münchens „größten Feier- und Rauchertempel”, die „Nachtgalerie”. Eine Anwohnerin beklagt, dadurch werde ihre Ruhe gestört. (Foto: tg)
Hunderte feierlustiger junger Leute frequentieren vor allem am Wochenende Münchens „größten Feier- und Rauchertempel”, die „Nachtgalerie”. Eine Anwohnerin beklagt, dadurch werde ihre Ruhe gestört. (Foto: tg)

,„Das schönste Geräusch ist die Stille!” hatte vor einiger Zeit ein Unbekannter an die Wand eines inzwischen abgerissenen Abbruchhauses an der Landsberger Straße, nicht weit von der Diskothek „Nachtgalerie”, gesprayt. Darüber, was „Stille” ist, gibt es offenbar zwischen einer Bewohnerin der Landsberger Straße, die in nächster Nachbarschaft zur Diskothek wohnt und den jungen Leuten, die die „Nachtgalerie” frequentieren, unterschiedliche Auffassungen. Ein gutes Jahr lang war es ruhig um die Diskothek in der Landsberger Straße 185 gewesen. Doch jetzt hat sich die Frau über die Grundstücksverwaltung erneut mit der Bitte, sich des Themas anzunehmen an den Laimer Bezirksausschuss (BA 8) gewendet. Einem Briefwechsel mit dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) und der Polizeistation Laim ist zu entnehmen, dass sich die Anwohnerin darüber beschwert, von der „Nachtgalerie“ gehe eine erhebliche Ruhestörung aus. Sie habe deswegen Anzeige erstattet. Nach Darstellung der Frau rührt die Lärmbelästigung vor allem daher, dass die Türen der „Disco” seit Wochen „grundsätzlich“ Tag und Nacht geöffnet seien. Die Beschwerdeführerin behauptet überdies, es werde öffentlicher Grund für die Bewirtung in Anspruch genommen.

„Die Auflagen sind eingehalten worden”

Von einer Strafanzeige wusste der bei der jüngsten BA-Sitzung anwesende Leiter der Inspektion Laim, Polizeirat Dieter Zitzler-Ant, auf Nachfrage des Vorsitzenden der CSU-Fraktion, Peter Stöckle, nichts. „Allenfalls von einer Ordnungswidrigkeit.“ Es gehe dabei um die Beschwerde einer Bürgerin, die ein Penthouse in unmittelbarer Nähe zur Diskothek bewohne. Zitzler-Ant: „Wir sind deshalb seit Wochen ständig vor Ort.“ Es sei zwar erreicht worden, dass die große Tür der Party-Halle geschlossen bleibe, für die kleineren Ausgänge links und rechts von der Diskothek sei das nicht zu machen. Der Polizeirat: „Bei Hunderten von Besuchern geht ständig jemand rein und raus. Da ist immer ein Bass zu hören.“ Sein Fazit nach eingehender Prüfung: „Die Auflagen sind eingehalten worden.“

Anette Zöllner von der CSU-Fraktion sagt dazu: „Wenn jemand das Geschrei eines Hahns nicht verträgt, sollte er nicht aufs Land ziehen.“ Kurzum: Wenn ein Mensch an einer Diskothek wohne, müsse er damit rechnen, dass es laut werde. Zöllner: „Das Problem wird nicht zu lösen sein.“ Der BA-Vorsitzende Josef Mögele (SPD) meint: „Hängen wir das Thema tiefer.“ Er schlägt vor: „Bitten wir doch das KVR, an einem warmen Sommertag zu nächtlicher Stunde den Vorwürfen nachzugehen.“ Dann könnten möglicherweise immer noch Maßnahmen gefordert werden. Mögele ließ keinen Zweifel daran, dass er sich in Laim keine andere Stelle als Platz für eine Diskothek vorstellen könne. Außerdem: „Wir sind im Gewerbegebiet.“ Sein Vorschlag wurde vom Lokalparlament einstimmig angenommen.

„Wir haben uns sehr bemüht”

Dierk Beyer von der Craft Veranstaltungs AG – sie betreibt seit Februar 2007 die neue „Nachtgalerie“ in der alten Veranstaltungshalle des „Nachtwerks“ an der Landsberger Straße – steht den neuerlichen Vorwürfen der Nachbarin ratlos gegenüber. „Wir haben uns sehr bemüht, mit ihr ins Gespräch zu kommen.“ Alles vergebens. Außer von ihr kämen keinerlei Beschwerden über Ruhestörungen. Die alte „Nachtgalerie“ an der Hackerbrücke, die 1999 von der Craft Veranstaltungs AG eröffnet worden war, musste zum Jahresbeginn 2007 dem Neubau des zentralen Omnibusbahnhofs der Stadt weichen. Doch mittlerweile hat sich die Party-Halle mit dem neuen „alten“ Namen am neuen Standort etabliert. Sie wirbt damit, „Münchens größter Feier- und Raucher-Tempel“ zu sein. Der Verein „Gemeinsam feiern in der Nachtgalerie“ hatte es möglich gemacht, dass in der „Nachtgalerie“ Raucher und Nichtraucher gemeinsam feiern können. Es gibt sogar eine neu eingerichtete Nachtlinie, die N 99, die an Wochenenden durchgehend im Zehn-Minuten-Takt zwischen dem S-Bahn-Halt Donnersberger Brücke und der „Nachtgalerie“ pendelt.

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