Veröffentlicht am 02.03.2010 09:41

„Auch Kinder müssen helfen“

Verkauft wurden beim Haiti-Flohmarkt gespendete Gegenstände und Bastelarbeiten. (Foto: Eva Schraft)
Verkauft wurden beim Haiti-Flohmarkt gespendete Gegenstände und Bastelarbeiten. (Foto: Eva Schraft)
Verkauft wurden beim Haiti-Flohmarkt gespendete Gegenstände und Bastelarbeiten. (Foto: Eva Schraft)
Verkauft wurden beim Haiti-Flohmarkt gespendete Gegenstände und Bastelarbeiten. (Foto: Eva Schraft)
Verkauft wurden beim Haiti-Flohmarkt gespendete Gegenstände und Bastelarbeiten. (Foto: Eva Schraft)

Wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti Mitte Januar standen Javon, Yannic und Christof aus der 3a auf dem Schulhof der Lochhausener Grundschule beieinander und unterhielten sich in ihrer Pause über die schrecklichen Bilder und Nachrichten, die sie im Fernsehen gesehen und im Radio gehört hatten. „Wir haben gedacht: Das kann nicht sein, dass es anderen soviel schlechter geht als uns“, erzählt Christof, „da haben wir gemeint, dass auch wir Kinder helfen müssen.“ Nachdem sie dies rund eine Woche lang untereinander besprochen hatten, kamen sie auf die Idee einen „Super-Spenden-Verkauf“ für Haiti in Form eines Kinderflohmarktes zu machen. Zuerst fanden sie den Slogan „Von uns Kindern gemacht, für Haiti gedacht!“, dann malte Javon ein Bild – und gemeinsam fanden sie Firmen, die beides kostenlos auf Plakate druckten.

„Die Jungs waren ganz schön hartnäckig“, berichtet Javons Mutter Ute Blatt, die von Anfang an mitgeholfen hat; und Christofs Vater Bernd Schultz bestätigt: „Nachdem wir gemerkt haben, wie wichtig ihnen diese Hilfsaktion ist, haben wir sie natürlich unterstützt.“ So rief Frau Blatt auch im Jugendtreff Aubinger Tenne (Ubostr. 9) an, als sich herausgestellt hatte, dass der Flohmarkt zum gewünschten Termin nicht in den Räumen der Lochhausener Grundschule stattfinden konnte. Tenneleiter Bert Witzens und sein pädagogisches Team sagten sofort zu, weil sie die Idee mit dem Haiti-Flohmarkt klasse fanden und weil die Aubinger Tenne allen Kindern und Jugendlichen aus Aubing, Lochhausen und Langwied offen stehen soll.

Plakat und Infoblatt

Da nun Termin, Ort und Slogan feststanden, gingen die Buben zur Druckerei Oberländer in Pasing und fragten dort nach, was der Druck kosten würde: Sie hatten Glück und erhielten die Plakate kostenfrei, weil die Firma diesen guten Zweck gerne unterstützen wollte. Nun setzten sich die Jungs wieder zusammen und entwarfen ein Infoblatt für ihre Mitschüler und deren Eltern. „Mein Papa arbeitet bei einer Notendruckerei. Er hat seinen Chef gefragt und konnte dann für uns 131 Blätter drucken, ohne dass wir was dafür zahlen mussten!“. Außerdem luden sie vier Klassen aus ihrer Grundschule zum Mitmachen ein, baten um Bastelarbeiten und Flohmarktartikel wie CDs, MCs, Bücher, Spielzeug, elektronische Spiele und Werbeartikel sowie um Kuchenspenden für das Café.

Patenschaftsprojekt

Ute Blatt und ihr Sohn kannten bereits seit längerem den Verein „Haiti Kinder Hilfe e.V.“ und die Lehrerin Sonja Wanner, die sich persönlich schon seit zehn Jahren für die Ärmsten in Haiti engagiert und seit rund sechs Jahren ein Patenschaftsprojekt ihrer Schule, des Gymnasiums Gröbenzell, in Zusammenarbeit mit dem Haiti-Kinderhilfsverein betreut. „Ich war ganz begeistert, als ich gehört habe, dass schon so junge Schüler in Haiti helfen wollen“, lobte Frau Wanner, die persönlich beim Flohmarkt vorbeikam – und nach dessen Ende aus den Händen der stolzen Jungs den Gesamterlös von zirka 600 Euro entgegennehmen konnte. Der Betrag wurde schließlich am Montag genau gezählt und von Sonja Wanner auf das Spendenkonto des Gröbenzeller Gymnasiums eingezahlt.

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