Veröffentlicht am 23.03.2010 09:19

Entwicklung rund um „Ubingun“


Von ES
Harald Burger sprach über das Engagement seines Sportvereins in vielerlei Hinsicht. (Foto: pi)
Harald Burger sprach über das Engagement seines Sportvereins in vielerlei Hinsicht. (Foto: pi)
Harald Burger sprach über das Engagement seines Sportvereins in vielerlei Hinsicht. (Foto: pi)
Harald Burger sprach über das Engagement seines Sportvereins in vielerlei Hinsicht. (Foto: pi)
Harald Burger sprach über das Engagement seines Sportvereins in vielerlei Hinsicht. (Foto: pi)

Als Beitrag zum Festjahr „1000 Jahre Aubing“ hat der ESV Neuaubing am vergangenen Mittwoch, 17. März, eingeladen zur feierlichen Eröffnung seiner Ausstellung „Aubing – Ein Teil Europas“ sowie anschließend, passend zum Datum, zum gemeinsamen Feiern des „St. Patrick’s Day“ in der Sportgaststätte. Als Festredner zur Ausstellungseröffnung sprach Schirmherr Otmar Bernhard (MdL), der dem Wirtschafts- und Verwaltungsrat des ESV Neuaubing angehört, sehr persönliche Worte zum Verein und dessen Bedeutung für die Jugendarbeit sowie für die Nachbarschaft in Aubing, Neuaubing und Freiham. Außerdem ging Bernhard auf die interessanten Vernetzungen Aubings mit der europäischen Geschichte ein. Zu sehen ist die Ausstellung bei freiem Eintritt noch bis Mitte Mai im ESV-Sportzentrum in Neuaubing (Papinstr. 22).

„Tugenden wie Fairplay, Respekt vor dem Gegner, Verantwortung und Gemeinsinn kennzeichnen den Sport und müssen auch in Wirtschaft und Gesellschaft wieder eine stärkere Rolle spielen, wenn wir Krisen wie die jetzige in Zukunft vermeiden wollen“, meinte Otmar Bernhard beim Thema „Bedeutung des Sports“. In seiner Festrede ging er auf geschichtliche Zusammenhänge ein: von Römern und Kelten, Kultplätzen und Gräberfeldern über Missionierung und Patrick von Irland ging es zur Gründung Aubings.

Projekt Europa

„Die europäische Einigungsbewegung und die Europäische Integration waren die richtige Lehre aus dieser Katastrophe“, beurteilte Bernhard die „Europäischen Krisen im 20. Jahrhundert“; und er gemahnte: „An dem Projekt ‚Europa’ muss allerdings unermüdlich weitergearbeitet werden, es darf keinesfalls scheitern. Denn: Europa ist nicht nur unsere Zukunft, sondern auch unser Schicksal.“ Wichtig war ihm aber auch beim Punkt „Aubing, ein Teil Europas“: „Vorstellungen davon, dass Aubing im Jahr 2010 im Herzen des vereinten Europas als Stadtteil Münchens liegen würde, hatte damals vor 1000 Jahren noch niemand. Und dieses Herz ist weiß-blau – und diese Eigenständigkeit wollen wir uns auch in einem geeinten Europa bewahren.“

Harald Burger, Präsident des ESV Neuaubing, schilderte das Engagement seines Vereins für Körper und Gemeinschaftsgeist: Die Sportdisziplinen seien sehr vielfältig, reichten von Badminton bis Volleyball, von Fußball bis Freizeitsport, von Tanzen bis Taekwondo, von Klettern bis Karate. Der Verein habe derzeit 4000 Mitglieder aller Altersgruppen; etwa ein Viertel sei älter als Sechzig, mehr als ein Viertel sei jedoch jünger als siebzehn Jahre. Mit umliegenden Schulen werden zusammengearbeitet, zum Beispiel durch Karatetraining in den Schulen als Projektangebot oder durch die Betreuung von Grundschulkindern nach Unterrichtsschluss.

30 große Tafeln

Anschließend präsentierte Werner Lamche, Vizepräsident des ESV Neuaubing, die Inhalte der von ihm erarbeiteten Ausstellung. Die 30 großen Tafeln, die im ganzen Sportzentrum verteilt, aufgehängt sind, haben die Vor- und Nachgeschichte zu jener Urkunde aus dem Jahre 1010 zum Thema, in der „Ubingun“ erstmals erwähnt wurde und auf der das Festjahr 2010 begründet wird. Die Ausstellung zeigt auf, wie es zu der Urkunde kam: Ursache war die Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 955 zwischen Magyaren und Bajuwaren, die durch die Konfiskation von Klostergütern finanziert wurde.

„Mit der Urkunde aus 1010 wurden die Güter teilweise zurückgegeben. Es wird gezeigt, wie im Laufe der nachfolgenden tausend Jahre Bayern und Ungarn immer wieder in Beziehung standen – teilweise versöhnlich, teilweise kriegerisch“, so Werner Lamche zur Ausstellung: „Die Missionierung der Ungarn durch deutsche Missionare in Verbindung mit der Heirat des ungarischen Königs Stefan mit der bayerischen Prinzessin Gisela wird erwähnt, ebenso die versöhnende Wirkung der aus Bayern stammenden Kaiserin Elisabeth im Jahr 1867. Betont wird die konstruktive Rolle Ungarns bei der Beendigung des Kalten Krieges und bei der Deutschen Wiedervereinigung. So wird am Beispiel Deutschland/Bayern und Ungarn gezeigt: Friede ist schwierig – aber machbar!“.

Lamche streute in seine Rede ein, dass Bayern auch keltische Ursprünge hat und dass Kelten wesentlichen Einfluss auf die Christianisierung im Freistaat hatten. Dies bildete die passende Überleitungsmöglichkeit zum geselligen Teil des Abends, dem anschließenden Fest zum „St. Patrick’s Day“, bei dem das Musikduo „Pipeline“ mit keltischer Musik und originellen Texteinlagen für Stimmung sorgte.

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