Gauner, Schläger, Diebe und andere Ganoven haben sich auf der Schwanthalerhöhe in jüngster Zeit zurückgehalten. Mit anderen Worten: Die Kriminalitätsrate ist nicht angestiegen. Überbringer dieser relativ beruhigenden Botschaft war Polizeidirektor Hans Reisbeck von der für dieses Quartier zuständigen Polizeiinspektion (PI) 14. Anlass für den Auftritt des Beamten war eine Bürgerversammlung, die kürzlich im Pfarrsaal St. Rupert stattgefunden hat. Und auch das berichtete Reisbeck: Die Polizeiinspektion 31 von ehedem sei durch die Neuordnung der Münchner Polizei zur PI 14 Westend geworden. Der Polizeidirektor: „Der Zuständigkeitsbereich ist aber, wie das Aufgabenspektrum, im Wesentlichen gleich geblieben.“ Für den achten (Schwanthalerhöhe) und den zweiten Stadtbezirk (Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt) seien weiterhin mehr als 180 „Polizeibeschäftigte“ – Wach- und Streifendienste, Kontaktsbereichs-, Jugend- und Gewerbebeamte, Zivilpolizisten und Polizeihostessen – im Einsatz. Reisbeck: „Sie alle haben mehr als 20 000 Notrufe im Jahr zu bearbeiten. Sie sind für die Sicherheit im Straßenverkehr, bei Veranstaltungen und bei Demonstrationen da.“ Als Reaktion auf die Übergriffe gegen Fahrgäste in U-Bahnen im Winterhalbjahr 2007/2008 seien in den Abend- und Nachtstunden sowie frühmorgens jetzt mehr Streifen speziell in den U-Bahnhöfen im Einsatz. Der Leiter der PI 14: „U-Bahnhöfe werden intensiv überwacht. Ich denke wir sind hier auf einem guten Weg, Sicherheit zu ‚produzieren’ und vor allem auch, Sicherheit zu vermitteln.“
Die Straftatenstatistik fürs Westend zeige einen stabilen Verlauf für die Jahre 2006 und 2007 sowie eine Stagnation fürs erste Quartal 2008. Insgesamt weise die Jahresstatistik rund 2 500 Ereignisse aus, für die drei Monate in diesem Jahr knapp 600 Fälle. Gewaltstraftaten, Rohheiten, Körperverletzungen stagnierten ebenfalls weitgehend, so der Leiter der Inspektion 14. Die Aufklärungsquote für Verbrechen unterschiedlicher Art liege bei beachtenswerten 80 Prozent. Reisbeck: „Eine Beunruhigung stellen rohe und grobe Straftaten für ihr Viertel definitiv nicht dar. Die Schwanthalerhöhe – das Westend – fällt statistisch absolut nicht aus der Reihe.“ Als Trendmeldung berichtete Reisbeck für die ersten drei Monate dieses Jahres von um fünf Prozent rückläufigen Unfallzahlen im achten und im zweiten Bezirk. Allerdings gebe es steigende Fallzahlen, bei denen Alkohol als Unfallursache im Spiel gewesen sei. Besorgniserregend sei, dass bei jedem dritten Unfallschaden der Verursacher einfach davonfahre. Der PI-Leiter: „Alkohol und das Führen von Fahrzeugen – und seien es Fahrräder – verbieten sich. Das passt nicht zusammen.“ Wer gegen diese Regel verstoße, müsse mit Geldbußen oder sogar empfindlichen Geldstrafen, mit Fahrverboten oder mit dem längerfristigen Verlust seines Führerscheins rechnen. Und: „Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt.“ Bei Radfahrern, so Reisbeck, werde stärker als bisher darauf geachtet, dass ihre Zweiräder bei Dämmerung oder Dunkelheit ausreichend beleuchtet seien. Und darauf, dass sie auch nachts das Rotlicht von Verkehrsampeln beachteten. Der PI-Leiter: „Andernfalls kostet das eine Menge Geld.“ Darüber hinaus ermutigte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Bürgerversammlung, die Kontaktbereichsbeamten für die Schwanthalerhöhe auch auf der Straße anzusprechen, wenn es um Tipps und Verhaltensweisen gehe, die der nötigen Aufmerksamkeit für das Viertel dienten. Und: „Die Beamten geben bei ihren Streifendiensten auf der Straße gern beachtenswerte Empfehlungen.“