Die derzeitige Debatte um die stärkere Beteiligung von Frauen in den Führungsebenen deutscher Unternehmen ist von gegensätzlichen Positionen geprägt. Während die Frauenquote von ihren Befürwortern als einzig wirksame, weil gesetzliche Maßnahme betrachtet wird, setzen ihre Gegner weiterhin auf freiwillige Zielvereinbarungen mit der Privatwirtschaft. Mit dem Münchner Memorandum für Frauen in Führung, initiiert vom Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, hat sich ein Ansatz entwickelt, der die Vorteile beider Positionen verbinden und anderen Wirtschaftsregionen als Vorbild dienen will.
Bereits im Mai 2010 haben sich 14 Münchner Unternehmen und Organisationen zu den verbindlichen Zielen des Memorandums bekannt. In regelmäßigen Arbeitstreffen pflegen die beteiligten Unternehmen den fachlichen Austausch und erarbeiten einen übergreifenden Benchmark, der die angestrebten Veränderungen überprüfbar macht. Die Vorzüge der ersten gemeinsamen Selbstverpflichtung deutscher Unternehmen liegen für Dieter Reiter, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, auf der Hand: „Im Gegensatz zur Quote kann so zum Beispiel auf branchentypische Rahmenbedingungen Rücksicht genommen werden.“ Auch mit Blick auf den demografischen Wandel und dem damit verbundenen Fachkräftemangel ordnet das Referat für Arbeit und Wirtschaft dem Münchner Memorandum Bedeutung zu.
Weitere Informationen unter www.mffmemorandum.de .