„Sagt’s dem Beckstein: Wir brauchen keine Geschäftsflieger und auch keinen Taxiflugverkehr!“, war Aubings Bezirksausschuss-Vorsitzender Josef Assal (SPD) beim Umrunden des Festzeltes deutlich zu hören, als er am Sonntagvormittag den rund 400-köpfigen Demonstrationszug gegen die Ausweitung des Flugverkehrs am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen anführte. Als Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein dann mit etlicher Verspätung zum politischen Frühschoppen der Aubinger CSU eintraf, wurde er zwar mit einem lautstarken Pfeifkonzert empfangen, doch die Demonstranten mussten draußen bleiben – und als Günther Beckstein und Ehefrau Marga (im schicken folkloristisch angehauchten Hosenanzug) Platz genommen hatten, war dank der Blasmusik von den Trillerpfeifen nichts mehr zu hören.
Gestartet war der Demonstrationszug, zu dem die SPD Aubing-Lochhausen gemeinsam mit den Aubinger Grünen und etlichen Bürgerinitiativen gegen Fluglärm aufgerufen hatte, an der Bodenseestraße auf Höhe des S-Bahnhofes Neuaubing, dann ging er über die Limesstraße, wo sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger anschlossen, zum Festzelt am Germeringer Weg. Lautstark zu hören war der Demonstrationszug mit den vielen Trillerpfeifen zwar weithin, als Ort für die Abschlusskundgebung war allerdings nur der Platz vor dem Aubinger S-Bahnhof an der Georg-Böhmer-Straße genehmigt worden, ansonsten wurden die Demonstranten von Polizisten abgeriegelt und ihnen so das Betreten des Festzeltes verwehrt.
Drinnen im überfüllten Festzelt hielt die örtliche CSU derweil ihren beim Aubinger Herbstfest schon traditionellen politischen Frühschoppen ab: Die Blaskapelle Feldmoching sorgte für die passende stimmungsvolle Musik, Josef Schmid, Vorsitzender der Münchner CSU-Stadtratsfraktion, begrüßte die Gäste, Staatsminister Otmar Bernhard, der gleichzeitig auch Schirmherr des Aubinger Herbstfestes war, erhielt viel Applaus für seine zünftige Wahlkampfrede und Ministerpräsident Günther Beckstein sprach über „die Zukunftspläne der bayerischen Staatsregierung. Erwartungsgemäß hatte der Wahlkampf so kurz vor der Landtagswahl damit am letzten Tag noch mal kräftig im Festzelt des Herbstfestes Einzug gehalten.
An den sonstigen Tagen des Aubinger Herbstfestes, bei dem diesmal kein Vereinsjubiläum gefeiert wurde, stand wie immer das gemeinsame Feiern der ortsansässigen Vereine im Vordergrund, von denen wieder fast alle beim Festzug am Eröffnungstag vertreten waren. Sogar der Kindernachmittag, organisiert vom Burschenverein Aubing, musste am total verregneten und kalten Samstag nicht ausfallen – er wurde kurzerhand mitsamt Hüpfburg ins Zelt verlegt.