Der Gemeinderat Planegg hat sich auf zwei neue Sachgebiete festgelegt und ist dabei dem Antrag der SPD beziehungsweise der Freien Wähler/Dynamische Bürgerschaft (FWD) gefolgt.
Wie mehrheitlich beschlossen wird ab sofort Karin Detsch (SPD) als Sozialreferentin mit Andrea Wilhelm (CSU) als Stellvertreterin sowie Gabriele Fink (FWD) als Behindertenreferentin und Winfried Ferstl (CSU) als ihr Stellvertreter für die Belange der Bedürftigen erster Ansprechpartner in der Gemeinde und enges Bindeglied zwischen Bürgern und Verwaltung sein.
Diese aufgegliederte Arbeitsteilung ist für die Gemeinde Planegg neu. „Die Referate gab es in dieser Form noch nie in Planegg“, betonte Gemeinde-Geschäftsführer Stefan Schaudig. In ihrem Arbeitsumfang seien sie absolut gerechtfertigt. Nun müsse man in der allernächsten Zukunft sehen, wo Überschneidungen mit anderen Verantwortlichen geschehen und dort die Aufgaben weiter definieren.
„In erster Linie sollen die Referenten Schnittstelle zwischen Bürgern und Gemeinderat, aber auch zur Verwaltung sein“, so Schaudig weiter. Idealerweise decken die neuen Verantwortlichen bestehende Missstände oder Unstimmigkeiten auf, ohne allerdings beratende Funktion zu haben. Das bedeutet natürlich auch Entlastung für die Verwaltung und Bürgermeister.
Karin Detsch sah ihrem neuen Amt mit viel Gelassenheit entgegen: „Ich bin in meiner Fraktion durch unsere langjährige Gemeinderätin und Expertin für Sozialfragen, Anni Steigenberger, schon sehr gut eingearbeitet worden.“ Schon seit Jahren ist Detsch in vielen Gremien vertreten, wie beim Martinsrieder Christkindlmarkt oder bei der Lokomotive. „Deshalb mache ich weiter, wie ich immer gearbeitet habe, auch wenn ich nun die neue Funktion innehabe“, meinte sie.
Gabriele Fink freute sich, dass sie als Behindertenreferentin an das Wahlprogramm der FWD anknüpfen kann. „Die Einrichtung der Institution eines Behindertenbeauftragten hatten wir in unserem Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2008 bereits in Aussicht gestellt“, erklärte Fink. „Eine lebenswerte Gemeinde zeigt sich nicht zuletzt daran, ob und in welchem Maße die Bedürfnisse schwächerer Mitbürger und Mitbürgerinnen im Alltag Berücksichtigung finden.“
Ihrer Meinung nach gibt es gerade im Behindertenbereich noch viel für die Gemeinde zu tun. Teilweise fehle es an baulichen Vorkehrungen und Nachrüstungen, wie Absenkung von Bürgersteigen oder auch ausreichend Behindertenparkplätze. „Als ersten Schritt schwebt mir die Erstellung eines Behindertenwegweisers für Planegg vor, der Einzelhandel, Ärzte, Banken, Gaststätten, Sportangebote, Selbsthilfegruppen und öffentlicher Einrichtungen erfasst. Außerdem würde ich würde mich freuen, wenn es uns gelingen würde, eine integrative Kindergartengruppe mit behinderten und nicht behinderten Kindern zu schaffen“, umriss sie ihre Vorstellungen.
Um jederzeit ein offenes Ohr für die Belange der Behinderten in Planegg zu haben, möchte Fink nun eine monatliche Sprechstunde für Behinderte einrichten.