Veröffentlicht am 12.01.2009 00:00

Das Feuer soll weiter brennen

„Tradition heißt nicht, der Asche zu huldigen, sondern das Feuer am Leben zu halten.“ Mit diesen Worten eröffnete Florian Pronold, Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Landesvorsitzender der SPD, den Neujahrsempfang der SPD Obermenzing am vergangenen Freitag. Der Ortsverein feiert 2009 sein 90-jähriges Bestehen und blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Beim Neujahrsempfang wurde jedoch nicht nur an Vergangenes erinnert, sondern auch die ehemalige Bundestagsabgeordnete Hanna Wolf mit der Willi-Brandt-Medaille geehrt. Außerdem begrüßte die SPD zwei neue Parteimitglieder.

Die Geschichte der SPD in Obermenzing begann im November 1918, als die Sozialdemokraten überraschend die Mehrheit im Gemeinderat Obermenzing bekamen. Seitdem taucht der Ortsverein Obermenzing immer wieder in den Unterlagen der SPD auf und stellte zahlreiche Land- und Bundestagsabgeordnete.

Ziele damals und heute

„Damals war für die SPD vor allem materielle Absicherung wichtig. Die Versorgung der Bevölkerung mit Essen war eines der ersten Ziele“, berichtete Florian Pronold in seiner Rede „Die materielle Absicherung ist jedoch auch heute ein aktuelles Thema, zum Beispiel bei der Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn.“ So will der Ortsverein Obermenzing seine Geschichte nicht als abgeschlossenes Kapitel ansehen und „der Asche huldigen“, sondern die Grundideen der SPD von damals weiter fortführen. Der Bundestagsabgeordnete betonte, dass auch die Idee der Bildungsbewegung noch aktuell ist: „1918 galt sie der Arbeitsbeschaffung, heute setzen wir uns dafür ein, dass Bildung nicht von Geld abhängig ist.“ Schließlich sei die SPD auch immer eine Partei der Aufklärung gewesen. „Dinge wie Demokratie und Frauenwahlrecht werden jetzt als selbstverständlich angesehen, aber bis zu deren Einführung war viel Aufklärungsarbeit notwendig.“

Willi-Brandt-Medaille

Damit das „Feuer der Partei“ weiter brennen kann, sei die Arbeit in den Stimmbezirken besonders wichtig, so Pronold. Im Ortsverein Obermenzing setzen sich die Vorsitzende Graciela de Cammerer und über 100 Vereinsmitglieder dafür ein. Sie stellen inzwischen fünf Mandate im Bezirksausschuss 21 und organisieren verschiedene Veranstaltungen vor Ort. Beim Neujahrsempfang bekamen nun zwei neue Parteimitglieder ihr Parteibuch überreicht, Robert Aimer und Jens Späth. Am Abend des Neujahrsempfangs fanden sich im Bürgerbüro des Ortsvereins Obermenzing (Alte Allee 2) auch Stadträte der SPD, der Landtagsabgeordnete Florian Ritter, Bundestagskandidat Roland Fischer und die ehemalige Bundestagsabgeordnete Hanna Wolf ein. Letztere wurde für ihr besonderes Engagement für die Sozialdemokratie mit der Willi-Brandt-Medaille geehrt. Graciela de Cammerer überreichte die seltene Auszeichnung. Hanna Wolf war von 1990 bis 2002 Bundestagsabgeordnete und setzte sich auch nach dieser Zeit stark für die Rechte und Gleichberechtigung von Frauen ein, kümmerte sich um Aufklärung und hat auf diesem Gebiet viel bewegt. „Sie war und ist ein wichtiges Mitglied des Ortsvereins und hat ein Stück der 90 Jahre Geschichte mit geschrieben“, erklärte de Cammerer.

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