Tourentipps: Die schönsten Radlstrecken und Wanderwege | Wochenanzeiger

Vergangenes Wochenende kletterten die Temperaturen auf über 35 Grad Celsius. Nicht gerade optimale Bedingungen für eine Wanderung – aber machbar, wenn man sich für eine überwiegend schattige Strecke entscheidet. Nach kurzer Recherche im Wanderführer „Genusswandern mit der Münchner S-Bahn” von Eduard Soeffker stand für uns fest: Wir wandern vom Starnberger See durch die Maisinger Schlucht zum Maisinger See und anschließend weiter nach Possenhofen. So konnten wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Tour führt idyllisch an einem Bach entlang durch lichten Wald, stellt mit dem Maisinger See Abkühlung in Aussicht und bietet schöne Einkehrmöglichkeiten. Diese selbst an einem solch heißen Tag gut zu bewältigende Tour soll den Lesern des Samstagsblattes nicht vorenthalten werden. Unbedingt einpacken sollte man Sonnenmilch, Mückenspray, Badesachen und ausreichend zu trinken!

Die Anfahrt erfolgt entweder mit der S6 in Richtung Tutzing oder mit der Regionalbahn in Richtung Garmisch Partenkirchen (MVV-Fahrkarten sind für beide Varianten gültig). Ausstieg ist am S-Bahnhof Starnberg, von wo aus man in Fahrtrichtung die Treppe hinuntergeht und den Ausgang zur Seeseite wählt. An der Promenade wenden wir uns nach rechts, kommen an einigen Bootshäusern vorbei und biegen nach ca. 200 Metern rechts in eine sehr niedrige (vorsicht Kopf!) Unterführung ein. Diese führt uns auf die Bahnhofstraße, der wir bergauf folgen. An der Weilheimer Straße (B2) überqueren wir eine Ampel, gehen in die Söckinger Straße und biegen bald darauf auf der linken Straßenseite in den kleinen Silberquellenweg ein. Links von uns plätschert der Silberquellenbach friedlich vor sich hin, dem wir auf einem kleinen Pfad folgen. Bald sehen wir links von uns die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft mit dem Institut für Fischerei. Am Ende des Pfades biegen wir nach rechts in den Jakl-Jordan-Weg, wo wir an einem kleinen Spielplatz mit Spielturm vorbeikommen, und folgen schließlich der asphaltierten Straße bis zur Ottostraße, in die wir links einbiegen. Bei einer Weggabelung gehen wir rechts in die Ringstraße und folgen dieser bis zur Nummer 8b. Hier führt nun eine Treppe nach unten direkt in die schöne Natur.

Bei einem Baum mit einem weiß-grün markierten Punkt nehmen wir die Treppen links runter und gelangen auf einen Waldpfad oberhalb einer rechts befindlichen Wiese. Diesem folgen wir bis er mit dem unteren Weg zusammenläuft. Ab hier ist die Tour besonders schön, da die Strecke nun meist am Maisinger Bach entlang führt, den man hier und da an kleinen Brücken überquert. Wer möchte, kann sich irgendwo am Ufer eine Fläche auf den großen Steinen suchen und die Füße in das herrlich kühle Wasser strecken – bei sommerlichen Temperaturen garantiert ein Hochgenuss!

Wir folgen dem schattigen Weg, der uns direkt zu einer kleinen Brücke auf die Mozartstraße mit einer Rastbank unter einem Baum vor einem Kiesbett führt. An der Bank vorbei biegen wir rechts ein und gelangen auf einen Kiesweg, der uns in einen lichten Wald – mal näher, mal etwas weiter weg vom Bachufer – führt. Nach einigen 100 Metern kommen wir unter einer sehr hohen Brücke vorbei, auf der die Staatsstraße 2563 verläuft. Ein Blick nach oben lohnt sich, sieht die Konstruktion über unseren Köpfen doch sehr mächtig und abenteuerlustig aus.

Weiter des Weges klären uns Infotafeln über die interessante Geologie der Maisinger Schlucht sowie die Quellen und Namen des Maisinger Bachs auf. Es geht mal am Ufer entlang, mal in den Wald, hier und da über kleine Brücken. Schließlich gelangen wir zum Wolfsgraben, wo der Weg etwas ansteigt und nach langer Zeit wieder Häuser zu sehen sind. Der Kiespfad geht in den asphaltierten Schluchtweg über. An der Ortsstraße biegen wir rechts ab und folgen dieser leicht bergauf, bis wir auf der rechten Straßenseite vor einer Rechtskurve das Gasthaus Georg Ludwig erblicken. Eine Einkehr ist sehr empfehlenswert: Auf die Gäste warten bayerische Schmankerl, ein schattiger Gastgarten und kühles Bier aus der Region.

Wer lieber einen klassischen Biergarten bevorzugt, wandert weiter, denn zum Maisinger See, an dem sich der hübsche Maisinger Seehof mit Bierbänken unter großen Linden und Kastanien befindet, ist es nicht mehr weit. Dazu biegen wir bei der Rechtskurve nach dem Gasthaus links in einen Kiesweg ein und folgen diesem ca. zehn Minuten über weite sonnige Felder bis zur Seestraße, vorbei an der kleinen Kapelle am See – schon sind wir am Ziel!

Der Maisinger See ist für einen Ausflug mit Kindern ein echter Geheimtipp. Da er überschaubar und nicht sehr tief ist, erwärmt er sich im Sommer recht schnell. Ein kleiner Sprungturm sorgt bei Kindern und Jugendlichen für Spaß und Nervenkitzel. Bei den Einstiegen am See ist jedoch Vorsicht geboten, teilweise ist der Beton sehr glitschig unter den Füßen!

Bis zum Maisinger See hat man von Starnberg aus ca. 6 Kilometer (2 Stunden Gehzeit bei gemütlichem Tempo) zurückgelegt. Wer möchte, kann nun den Rückweg analog zum Hinweg antreten. Wir haben uns für die Variante weiter zum S-Bahnhof Possenhofen (3,7 Kilometer, Gehzeit ca. 1 Stunde) entschieden.

Dazu spazieren wir vom unteren Kiesweg etwa 50 Meter nach Süden parallel zum See und biegen links in einen Kiesweg ein. Auf einer Brücke überqueren wir den Fallbach und halten uns – trotz anderer Ausschilderung – an der nächsten Verzweigung links. Zunächst geht es am Waldrand entlang, dann durch offenes Gebiet und schließlich erreichen wir eine Mehrfachwegteilung. Hier biegen wir in den Maisinger Weg ein, der durch eine Ackerlandschaft und unter der B2 hindurch auf den Ascheringer Weg führt. Dort biegen wir links ein, kommen zur Hauptstraße, biegen erneut nach links und nach knapp 200 Metern rechts in die Hindenburgstraße. Von hier aus erreichen wir in zehn Minuten den S-Bahnhof Possenhofen.