Veröffentlicht am 15.02.2016 10:34

„Man kann und braucht nicht überall super sein”

Carmen Fröhler. (Foto: Sch)
Carmen Fröhler. (Foto: Sch)
Carmen Fröhler. (Foto: Sch)
Carmen Fröhler. (Foto: Sch)
Carmen Fröhler. (Foto: Sch)

Zu wissen, wo man steht, ist wichtig: Am Freitag erhalten die meisten Schülern in Bayern ihr Zwischenzeugnis. An manchen Grundschulen hat man die Zeugnisse jedoch durch dokumentierte Lernentwicklungsgespräche ersetzt, die vor dem Zeugnistermin mit den Eltern geführt werden. Viertklässler haben statt eines Zwischenzeugnisses bereits im Januar einen Zwischenbericht über ihre Leistungen in allen Fächern bekommen. Sie erhalten am 2. Mai ein Übertrittszeugnis. Für alle Schüler (und Eltern) gilt dabei: Leistungen und Noten sind wichtig, aber bitte nicht das Wichtigste. Das Zwischenzeugnis ist für die einen die Anerkennung ihrer beständigen Arbeit, für die anderen der Aufruf, ein bisschen Gas zu geben - nicht mehr, nicht weniger.

Wie gut waren eigentlich die Lehrer, als sie noch Schüler waren? Die Münchner Wochenanzeiger baten Schulleiter, sich an ihre Noten zu erinnern. Lesen Sie hier, welche kleinen Geheimnisse die Rektoren preisgaben:

„Wollte meine Freunde nicht verlieren”

Bernhard Reuschel, Pfeuferschule:

In der Grundschule hatte ich relativ gute Noten, was ja auch eine der Voraussetzungen für die Aufnahme im Gymnasium war (dazu gab es früher zusätzlich eine Aufnahmeprüfung und eine Probezeit). Im Gymnasium war ich mit meinen Leistungen eher im Mittelfeld zu finden und das Zwischenzeugnis in der 7. Klasse mit zwei mal Note 5 hatte sogar den Vermerk „Vorrücken gefährdet”. Neben der Gardinenpredigt meines Vaters hat mich dann die Angst motiviert, meine drei besten Freunde in der Klasse bei einer „Ehrenrunde” zu verlieren. So war der Fleiß im zweiten Halbjahr etwas höher und am Ende war alles wieder in Ordnung. Ich musste auch weiterhin keine Klasse wiederholen, aber ich merkte immer mehr, dass meine Leistungen deutlich von der Ausstrahlung der Lehrer abhing.

„Freude ist ein Schlüssel zum Erfolg”

Carmen Fröhler, Grundschule an der Gilmstraße:

Noten sind nicht alles! Viel wichtiger ist die Begeisterung für eine Sache, denn dann bereitet die Arbeit Freude, was sich auf die Leistung und somit auch auf die Noten auswirkt und schwierige (Lern-)Phasen durchstehen lässt.

Mein Schulleben ist zumindest so verlaufen. Nachdem ich einige Wochen in die erste Klasse ging, kam ich eines Tages nach Hause und teilte meinen Eltern mit, dass ich auch so eine Lehrerin wie mein Frl. Erzberger werden möchte. Diesen Wunsch habe ich meine ganze Schulzeit nicht aufgegeben, obwohl meine Eltern mich gerne in einem anderen Beruf gesehen hätten. Dieser füllt mich aber auch heute noch aus, woraus ich schließen möchte, dass Freude und Begeisterung, etwas lernen zu wollen, ein Schlüssel zum Erfolg sind.

„Fast hätte es nicht gereicht”

Bernhard Detsch, Mittelschule Blumenauer Straße:

Bis Mitte der 4. Klasse besuchte ich die Volksschule an der Schrobenhausener Straße in München (in die ich später mal als junger Lehramtsanwärter zurückkam). Im Zeugnis zum Abschluss der 2. Klasse hatte ich lauter Einser, nur in Leibeserziehung eine Zwei. In der Grundschule war ich ein ziemlicher Streber und die Note wurmte mich gewaltig. Dieses Gefühl wurde noch schlimmer, als meine Mama mir erklärte, dass es um Sport ginge und dieses Fach doch gar nicht so wichtig sei.

Im Karlsgymnasium in Pasing relativierten sich meine Noten schnell, schließlich war da die Konkurrenz viel größer. Wir waren eine rein katholische Bubenklasse und plagten uns mit Latein herum. In der 7. Klasse sind bekanntlich die unregelmäßigen Verben dran (heute auch noch?). Fast täglich fragte mich meine Mama zu Hause ab. Trotzdem hätte es zum Erreichen des Klassenziels fast nicht gereicht. Zum „Glück“ bekam ich einen fürchterlichen Nachhilfelehrer. Und der Wunsch, ihn wieder los zu werden, war eine starke Motivation für besondere und schließlich erfolgreiche Anstrengungen.

„Einige Male gab´s auch ein Schweineschwänzchen!”

Ulrike Bauer, Grundschule an der Plinganserstraße:

Noten sind wichtig, aber nicht alles - schon gar kein Grund für Tränen, Verzweiflung oder Selbstaufgabe! Sie sollten als Hinweis verstanden werden, ob man den Stoff beherrscht oder etwas noch einmal lernen und üben muss.

Ich habe im Gymnasium einige etwas „höhere“ und sogar „hohe“ Noten bekommen. In der Grundschule war ich immer gut bis sehr gut und musste nicht viel dafür tun. In der 4. Klasse bekam ich in einer Matheprobe aber einmal eine 5. Es ging ums schriftliche Teilen und anscheinend hatte ich das gar nicht verstanden. Die Probe ging jedenfalls schief und ich war schockiert. Die Lehrerin und meine Mutter – selbst Grundschullehrerin – trösteten mich und machten mir klar, dass ich die Note als wichtigen Hinweis verstehen sollte, dass ich den Stoff nicht richtig kann. Ich ließ mir alles noch einmal erklären und übte fleißig – mit Erfolg. Die Geschichte erzähle ich immer meinen Schülern. „Und trotzdem ist aus dir etwas geworden – sogar eine Mathelehrerin!“ stellte ein Kind einmal richtig fest.

Im Gymnasium bekam ich dann noch einige Male eine 5 und auch die „Schweineschwänzchen-Note“ (6) stand einige Male bei meinem Namen auf den Notenlisten – meist war eine gewisse temporäre Lernunlust oder eine falsche Prioritätensetzung der Grund dafür. Mein Abitur habe ich aber trotzdem gut gemeistert. Gott sei Dank habe ich nämlich immer rechtzeitig erkannt, wann es darauf ankam. Man kann und braucht nicht überall super sein, es gibt immer Fächer oder Zeiten, in denen man nicht so erfolgreich sein kann. Wichtig ist aber, dass man keine Lücken entstehen lässt – die sind nämlich nur schwer wieder aufzuholen. Das musste ich leider selbst manchmal erleben, wenn ich in der 9. und 10. Klasse wieder einmal am Schluss des Schuljahres Vollgas geben musste, weil ich dazwischen ein bisschen zu wenig für die Schule getan hatte. Da wurde es dann ein bisschen stressig, weil so viel Stoff zum (Nach-)Lernen angefallen war. Deshalb mein Rat: Lieber immer regelmäßig lernen, als einmal ganz viel.

Ein von mir sehr geschätzter Gymnasialdirektor hat einmal einen tollen Spruch getätigt: „Bis ein bzw. zwei Jahre vor dem Schulabschluss heißt das Motto: Durchkommen ohne Lücken – danach sollte man dann aber Vollgas geben!“ Ich habe den Wahrheitsgehalt dieses Spruches – ohne ihn zu kennen – selbst getestet und kann sagen: Er ist wirklich praktikabel und wahr!

„Furchtbare Lehrer”

Stefan Inderst, Grundschule an der Walliser Straße:

Ich bin immer gerne zur Schule gegangen, denn dort waren meine Freunde. Meine Lehrerin der ersten Klasse, Frau Müller, liebte ich. Sie half mir in Gedanken über viele schwere Stunden während der weiteren zwölf Jahre hinweg, denn oft war Schule überhaupt nicht lustig. Furchtbare Lehrer, schrecklich langweilig präsentierter Lernstoff. Dazu die Lerneinstellung, die ich als Sport betrachtete, die Note 4- in der Schulaufgabe anzustreben, und dazu meine Freunde, die wie ich selbst auf Krawall gegen die Erwachsenenwelt gebürstet waren. Es waren die Jahre der Pubertät. Warum ich dennoch Lehrer wurde? Weil meine Nachhilfeschüler regelmäßig bessere Noten schrieben als ich selbst.

„Die Fünfer waren mein Weckruf”

Eva-Maria Gaßner, Schulleitung, Mittelschule an der Ridlerstraße:

Natürlich war ich auch kein Musterschüler, der problemlos immer die nächste Jahrgangsstufe erreicht hat. Das Zwischenzeugnis war hin und wieder eine schwierige Geschichte. Manchmal waren da schon ein paar Fünfer drin, die Versetzung gefährdet. Aber dieser „Weckruf“ brachte mich immer wieder dazu, mich auf den Hosenboden zu setzen und mehr zu tun. Gottseidank hat's dann bis zum Schuljahresende immer geklappt, aus Fünfern Vierer oder vielleicht sogar Dreier zu machen.

„Wegen der Fünf bekam ich Ärger zuhause”

Philipp Volkmer, Schulleiter der Carl-von-Linde-Realschule:

Insgesamt war ich ein guter Schüler. Meine Eltern waren da sehr dahinter. Aber ich habe neben der Schule auch noch viel anderes gemacht, war beim Handball, beim Fußball und den Pfadfindern, war auch Schülersprecher. Ich hatte auch schon mal eine Fünf im Zeugnis und habe dann zuhause mächtig Ärger bekommen. Da wusste ich, jetzt muss ich wieder lernen. Es war aber auch eine andere Zeit damals. Die Durchfallquote war längst nicht so hoch wie heute.

„Für mich war das ein Warnschuss”

Elsbeth Zeitler, Schulleitung, Mittelschule an der Wiesentfelser Straße:

Ich hatte in der Pubertät eine Phase, in der alle anderen Sachen wichtiger waren als Schule und Lernen. Das habe ich dann ziemlich bald an den Noten gemerkt. Für mich war das ein Warnschuss. Daraufhin habe ich mir fest vorgenommen, dass es jetzt mit der Schule anders laufen muss. Ich habe das Lernen wieder ernst genommen und die anderen Sachen zurückgestellt und alles gut geschafft. Meinen Schülern rate ich nie den Mut zu verlieren und nach vorne zu schauen. Das Zwischenzeugnis ist nur eine Information, wo man gerade steht. Entscheidend ist das Jahreszeugnis. Was man besser machen kann, das steht im Zeugnis in den Bemerkungen, für die sich die Lehrer viel Zeit genommen haben. Oft hilft es bereits, wenn die Hausaufgaben sorgfältig gemacht werden. Dabei übt man den Lernstoff ein.

„Man braucht Erfolgserlebnisse”

Christoph Breuer, Schulleiter der Staatlichen Realschule Unterpfaffenhofen:

In Altgriechisch stand mir einmal das Wasser bis zum Hals. Am Anfang des Schuljahres hatte ich die Vokabeln nicht gelernt und dann wurden die Lücken im Stoff immer größer. Ich habe dann sehr gekämpft und am Schluss doch noch eine „4“ geschafft. Entscheidend ist, dass man selber will. Da müssen die Eltern die Verantwortung an die Kinder zurückgeben und die Schüler müssen für sich selber überlegen, ob es gereicht hat, was sie für die Schule getan haben, ob sie Lücken kurzzeitig mit Nachhilfe schließen wollen oder ob ein Schulwechsel, ein freiwilliges Zurücktreten in eine andere Klassenstufe oder andere Lösungen sinnvoll sind. Es gibt so viele Wege und den allermeisten Schülern können wir dabei helfen, ihren Weg zu finden. Das Schlimmste ist nämlich das Scheitern. Um eine starke Persönlichkeit zu entwickeln, braucht man Erfolgserlebnisse. Das Zwischenzeugnis kann man mit der Zwischenzeit bei einem Rennen vergleichen. Da stellt sich die Frage, wo man liegt, ob man richtig Gas geben muss oder schon so weit zurückliegt, dass das Rennen nicht mehr gewonnen werden kann. In diesem Jahr verzichten wir an der Realschule versuchsweise bei den fünften bis achten Klassen auf das gewohnte Zwischenzeugnis. Stattdessen gibt es mehrere Zwischenstandsberichte über das Jahr verteilt, auf denen die Noten der Schüler vermerkt sind. Dadurch gibt es kein böses Erwachen am Zeugnistag. Wir legen aber nicht nur Wert auf Noten. Wir haben ein Kategoriensystem erarbeitet, in dem mit „Smileys“ Engagement, Einsatz, Verhalten, Zuverlässigkeit und anderes bewertet wird.

„Freiwillig wiederholt”

Eva Wobido, Rektorin der Grundschule am Winthirplatz:

Ich bin bis Mitte der 7. Klasse in Köln zur Schule gegangen. Nach erfolgreichem Besuch der Grundschule mit Einsen und Zweiern wechselte ich auf das Kaiserin-Theophanu-Gymnasium, wo auch alles glatt lief. Schwieriger wurde es für mich, schulisch gesehen, als wir nach Bayern umzogen. In der ersten Zeit stellte ich schnell fest, dass das Schulsystem ein völlig anderes war. Hier wird durch die ständige Möglichkeit der Abfrage (Exen oder mündliche Ausfragen) ein anderer Druck aufgebaut, als ich es aus Nordrhein-Westfalen kannte. Das bedeutet nicht, dass das eine besser oder schlechter ist, nur ungewohnt.

Schwieriger war es allerdings, dass die Lehrwerke und Inhalte so verschieden waren, dass ich trotz meiner vorherigen Leistungen für das restliche Schuljahr keine guten Noten erzielen konnte, zumindest entsprachen sie nicht dem vorher gezeigten Leistungsbild. Gerade in Mathe, meinem Lieblingsfach, aber auch in Englisch und Latein fiel es mir schwer, Fuß zu fassen. Im Zeugnis war die schlechteste Note zwar eine 4, aber meine Eltern vermuteten, dass diese Lücken in mehreren Hauptfächern auch nach Durchpauken in den Sommerferien nicht aufzuholen wären.

Also beschlossen sie (in die Entscheidung war ich nicht eingeschlossen), dass ich freiwillig wiederholen solle. So besuchte ich die 7. Klasse, in der Latein als 2. Fremdsprache neu dazukam, noch einmal von vorne, was sich erfolgreich auf die zukünftigen Leistungen auswirkte. Im Nachhinein war es dann doch eine vernünftige Entscheidung gewesen. Ein weiteres Mal erfolgte ein Umzug innerhalb Münchens und damit ein weiterer Schulwechsel auf ein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium, an dem ich dann Abitur machte. Zu der damaligen Zeit gab es im Vergleich zu heute „nur“ vier Prüfungsfächer: Mathe, Biologie, Latein und Erdkunde hatte ich ausgesucht.

Inzwischen besuchen auch unsere Töchter dasselbe Gymnasium. Den Ehrgeiz bzw. die Leistungsbereitschaft haben sie wohl von uns geerbt. Weniger allerdings die Leidenschaft für die Mathematik. So kam – wie bei meinem Mann und mir – auch zwischendurch mal eine etwas ‚unvorteilhafte‘ Note vor. Das gehört auch dazu!

Trotz der einen oder anderen `ungünstigen´ Note ist es mir gelungen, meinen Weg als Lehrerin erfolgreich weiterzugehen. Inzwischen leite ich seit sieben Jahren die Grundschule am Winthirplatz, die im Januar bei der Verleihung des Münchner Schulpreises zur Preisträgerschule ausgezeichnet wurde. Noten gibt es bei uns zwar weiterhin, auch ein Notenübersichtsblatt, aber inzwischen keine Zwischenzeugnisse mehr. An unserer Schule führen die Lehrkräfte stattdessen in den Jahrgangsstufen 1-3 und in der Übergangsklasse Lernentwicklungsgespräche durch.

Vorliebe Deutsch

Eva Reindl, Rektorin Grundschule Planegg:

In der Grundschule war ich wirklich eine sehr gute Schülerin. Besonders Deutsch fiel mir leicht. Aufsätze, Lesen, Gedichte – das mochte ich von Anfang an gern. Und diese Vorliebe blieb mir bis zum Abitur.

Mühe mit Latein und Französisch

Helmut Satzl, Rektor des Bert-Brecht-Gymnasiums in Pasing:

Ich bin immer gern zur Schule gegangen. Meine Erinnerungen an die Schulzeit sind durchweg positiv. Allerdings war ich ein eher mittelmäßiger Schüler mit Stärken in allen gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wie Geschichte und Geographie. Meine Mühe hatte ich dagegen mit Latein und Französisch. Diese Fächer lagen mir überhaupt nicht.

„Vom Gymnasium war nicht die Rede”

Andreas Huber, Schulleiter Mittelschule in der Fürstenrieder Straße:

In der Grundschule war ich eher ein durchschnittlicher Schüler. Vom Gymnasium war damals nicht die Rede und ich ging für ein Jahr lang auf die Hauptschule. Dann hat sich bei mir aber der Wunsch entwickelt doch aufs Gymnasium zu gehen und ich wurde recht ehrgeizig. Im Gymnasium musste ich dann die 5. Klasse noch einmal machen. Später hatte ich einen Durchhänger in der 11. Klasse und habe auch kurz überlegt, ob ich das alles nicht doch noch abbreche. Aber mit viel Zuspruch von Freunden, Bekannten und der Familie habe ich es dann doch noch durchgezogen – und bereue es auch bis heute nicht.

Letztendlich hat es mir in der Hauptschule aber besser gefallen als im Gymnasium, vor allem, weil es am Gymnasium viele Fachlehrer gibt und daher das menschliche Miteinander weniger stattfindet. Deswegen bin ich auch gerne Mittelschullehrer.

„Mathelehrer zur Verzweiflung gebracht”

Christine von Sprenger, Schulleiterin Grundschule in der Fürstenrieder Straße:

War ich eine gute Schülerin? Ich muss gestehen: ja. Zumindest in der Grundschule. Aufsatz schreiben war da immer meine Stärke. Rechnen eine 2 – das hat sich dann aber rapide verschlechtert am Gymnasium. Meine Mathelehrer habe ich einige Male zur Verzweiflung gebracht und den letzten Mathelehrer vorm Abi zum Aufstöhnen „Na ja, Sie wollen ja nicht Mathematik studieren- also was soll´s” gebracht. Ein Gnadenvierer war dann drin. Englisch, Latein und Deutsch, Sozialkunde und Kunst – das gefiel mir erheblich besser. Außerdem – und das gestehe ich auch – wurde mir von vielen Lehrern im Laufe der Schuljahre ein ausgeprägtes Mitteilungs- und Gesprächsbedürfnis bestätigt. Das kann man nun interpretieren wie man will.

„Ich ging gerne zur Schule”

Petra Ebert, Schulleiterin Grundschule in der Schrobenhausener Straße:

Ein Spruch heißt: „Ein Haus voller Lehrer, macht das Leben schwerer“. Halt, hier muss ich widersprechen, denn ich ging gerne zur Schule! Aber meine Eltern wollten, dass ich mit der Mittleren Reife abgehe, um einen Beruf zu lernen. Meine Noten waren gut, aber es hieß: `Du heiratest sowieso einmal!´ In den heutigen Zeiten undenkbar, aber damals war das so. Später machte ich das Abitur an einer Abendschule, um Lehrerin zu werden, denn das war mein größter Wunsch. Es war schon mühsam, vier Jahre abends nach dem Büro und auch samstags in die Schule zu gehen, aber ich liebte das. Denn jeder weiß, wenn man motiviert ist, lernt man leichter und hat dann auch gute Noten. Ich machte das Abitur, studierte und wurde endlich … Lehrerin.

„Latein liebte ich über alles”

Monika Weikert, Rektorin der Mittelschule Lochham:

In der Grundschule war ich eine gute Schülerin, sonst hätte ich wohl den Übertritt auf das Gymnasium nicht geschafft. Allerdings gingen in meiner Klasse gerade einmal zwei Schülerinnen aufs Gymmi (darunter ich) und zwei weitere Schüler auf die Realschule. Alle anderen besuchten weiter die Volksschule. Im Gymnasium war ich sowohl im sprachlichen als auch im mathematischen Bereich gutes Mittelfeld. Das Fach Latein liebte ich über alles und hatte sogar eine 1. In der Oberstufe kristallisierte sich dann ein größeres Interesse an englischer und französischer Literatur heraus, was sicherlich sehr vom unterrichtenden Lehrer abhängig war.

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