Roswitha Ebner, kann es kaum fassen. Sie sagt: „Ich bin überrascht und kann noch nicht daran glauben.“ Die Geschäftsinhaberin der „Lederecke“ bezweifelt, dass im Sommer die Agnes-Bernauer-Straße im Bereich der „Arkaden” endlich so hergerichtet werden wird, dass Passanten, Auto- und Radfahrer sowie die Inhaber von Läden unter den Arkaden zu ihrem Recht kommen. Ihre Zweifel sind berechtigt. Über zwei Jahre lang mussten sich die Laimer an dieser Stelle mit einem unfreundlichen und unübersichtlichen Provisorium begnügen. Die Fläche vor dem Durchgang war mit Holzpfosten abgesperrt und diente nicht selten als Müllplatz. Sowohl die Geschäftsleute als auch die Kunden vermissten Parkplätze. Ein solch unattraktiver Ort rege nicht zu einem Einkaufsbummel an, klagen die Geschäftsleute. Eltern sorgen sich um ihre Kinder, weil deren Schulweg durch die Arkaden führt und dort von zwei Tiefgaragenausfahrten gekreuzt wird.
Kritik gibt es auch an den Plänen, den Radweg über den Bauernmarkt zu leiten, der freitagvormittags ganz in der Nähe stattfindet. Marktbeschicker und Lokalpolitiker fürchten, durch eine solche Streckenführung könne es zu gefährlichen Kollisionen von Fußgängern mit Radfahrern kommen. Überdies werde der Markt durch den Radweg zerschnitten. Das alles soll nun besser werden. Ulrich Türk vom Baureferat teilte dem Bezirksausschuss Laim (BA 8) mit, dass die Verkehrsflächen in der Agnes-Bernauer-Straße zwischen Riegerhofweg und der Fürstenrieder Straße in den Sommerferien wiederhergestellt und perfekt ausgebessert werden sollen. Und er räumte Versäumnisse ein. Es habe zu Recht Kritik wegen der langen Anlaufzeit des Projekts gegeben. Deshalb habe die Abteilung, in der er arbeite, es im März vorigen Jahres von Kollegen übernommen.
Die Eltern können aufatmen. Der Schulweg ihrer Kinder wird nach den überarbeiteten Plänen sicherer werden. Zusätzlich zum vorhandenen Gehweg unter den Arkaden ist ein zweiter zwischen den Gebäuden und einer Baumreihe, die noch angepflanzt werden muss, vorgesehen. Dieses Trottoir werde „hinsichtlich der beiden Tiefgaragenzu- und ausfahrten einen Sicherheitsgewinn für die Fußgänger“ bringen, so das Baureferat. Künftig sollen die Kunden der Geschäfte unter den Arkaden Parkplätze unmittelbar an den Läden vorfinden. Es ist geplant, 28 „Längsparkplätze” anzulegen. Die sechs bestehenden Schrägparkplätze werden entfallen.
Die Radwegführung soll ebenfalls sicherer werden. Der neue stadteinwärts verlaufende Radweg wird kurz nach der Interimkirche auf den bisherigen Gehweg des Laimer Angers verlegt werden. Vom Riegerhofweg an soll er dann parallel zu den Längsparkbuchten verlaufen. So wird er den Bauernmarkt nicht – wie ursprünglich geplant – zerschneiden, sondern ihn lediglich im Norden berühren. Darüber hinaus wird es südlich vom Radweg bis zum Bauernmarkt hin grün werden. Es sollen dreizehn Bäume gepflanzt werden.
Mit Roswitha Ebner hofft der Laimer Bezirksausschuss, dass die Umbaumaßnahmen im Sommer zügig über die Bühne gehen werden. Bei seiner nächsten Sitzung wird das Gremium dem Projekt aller Voraussicht nach mehrheitlich zustimmen. Die Geschäftsfrau plagen noch Zweifel. Sie ist sich ganz und gar nicht sicher, dass alles so werden wird, wie die Planer es sich ausgedacht haben. Sie könne sich zum Beispiel nicht vorstellen, dass Kinder den geplanten äußeren Gehweg benutzen werden. Dem Wunsch nach Schrägparkplätzen sei „leider nicht entsprochen” worden, so Ebner. „Dann hätten wir mehr Parkplätze bekommen.“ Jetzt warten die Laimer darauf, dass die „Arkaden” und deren Umgebung so schön gestaltet werden, wie sie es sich schon lange wünschen. Die Dauer der Baumaßnahme im Sommer wird auf vier bis sechs Wochen geschätzt.