Seit neun Jahren gibt es das Café im Schloss Fußberg nun bereits. In gemütlicher Umgebung kann man sich in der Auenlandschaft der Würm erholen, sich mit Freunden treffen, essen und trinken. An den Abenden gibt es Chansons, spielen Jazzmusiker oder es wird im „Philosophischen Café” diskutiert.
Schon im Sommer 2008 wurde bekannt, dass die Wirtschaftsagentur Engel & Zimmermann, die Hauptmieterin des Schlosses, ihre Bemühungen ausweiten wollte, das gesamte Schloss in ihren Besitz zu bekommen. Im September wurden der Vertrag mit der Gemeinde Gauting und der Untermietvertrag mit dem Café gekündigt. Die Firma gab bekannt, dass sie unter ihren Bedingungen bereit wäre in der Gemeinde Gauting zu bleiben, wie in einem Flugblatt der Bürgerinitiative „Rettet das Schlosscafé” zu lesen ist, die als Protest gegen diese Maßnahmen gegründet wurde.
Bereits 1999 scheiterte die Gemeinde mit ihrer Idee Schloss und Schlosspark gewerblich zu nutzen an einem Bürgerbegehren. Das Schloss wurde zwar an die Firma Engel & Zimmermann vermietet, allerdings mit zahlreichen Auflagen zur Nutzung der Räumlichkeiten.
Im November erfuhr die Öffentlichkeit von dem geplanten Rauswurf des Cafés ab November 2009. Bürgerinnen und Bürger engagierten sich daraufhin bei der Gemeinde, um die Pläne noch abzuwenden. In einer nicht-öffentlichen Sitzung am 9. Dezember scheiterte das Vorhaben der Wirtschaftsagentur im Gemeinderat. Doch 14 Tage später — einen Tag vor Heilig Abend — unterstützten die Politiker die Idee in einer eilig einberufenen Sondersitzung, trotz energischem Protest von ungefähr 100 Demonstranten, die sich vor dem Rathaus mit Fackeln und Transparenten zusammengefunden hatten.
Durch dieses Engagement der Bürger wurden Bürgermeisterin Brigitte Servatius und der Gemeinderat dazu gedrängt, die Möglichkeit einer gastronomischen Nutzung an einer anderen Stelle des Schlosses (z.B. in der Remise) zu prüfen. Doch die Angst der Bürger bleibt bestehen, dass sich Engel & Zimmermann weiter ausdehnen und dann auch auf die Remise zugreifen will. Eine weitere Befürchtung ist, dass der Schlosspark aus Gründen der Sicherheit oder Interessen der Firma an Wochenenden, nach Büroschluss oder allgemein für die Öffentlichkeit gesperrt wird.
Die Initiative „Rettet das Schlosscafé — Bewahrt den Schlosspark” setzt sich dafür ein, dass das Schloss und der Park als kulturelles Erbe anerkannt wird. Am 27. Januar wurde ein Bürgerbegehren dazu initiiert, in das sich mittlerweile über 2200 Unterstützer eingetragen haben. Die Unterschriftslisten können noch bis zum Dienstag, 10. März, in der Geschäftsstelle (Hangstr. 11) abgegeben werden. Weitere Informationen unter Tel. 8503787, info@rettet-das-schlosscafe.de und www.rettet-das-schlosscafe.de .