Hohe Nachfrage, geringes Immobilienangebot, kurze Vermarktungszeiten: So präsentierte sich der Immobilienmarkt in seiner langjährigen Boomphase. Mitte 2022 dann die Trendwende, ausgelöst durch epidemiologische und geopolitische Ereignisse. Der Markt veränderte sich – die Nachfrage sank, die Anzahl der am Markt angebotenen Immobilien stieg je nach Region stark und die Vermarktungszeiten verlängerten sich deutlich. Seit Beginn dieses Jahres entspannt sich die Lage jedoch wieder. Die Immobilien-Experten der Firma von Poll haben in einer aktuellen Online-Umfrage untersucht, wie sich der Markt für Wohnimmobilien im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr entwickelt hat.
„Seit Beginn des Jahres erholt sich der Markt und nimmt langsam wieder Fahrt auf. Das sehen wir vor allem an der Nachfragesituation, die sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert hat, wie auch unsere regionalen Immobilienexperten bestätigen. Es suchen wieder mehr Menschen aktiv nach Immobilien”, weiß Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei von-Poll-Immobilien. Die Entwicklung der Immobiliennachfrage stimmt positiv: Immerhin 8,9 Prozent der befragten Immobilienexperten berichten sogar von einer stark gestiegenen Nachfrage nach Wohnimmobilien verglichen mit dem Vorjahr. Aber auch die deutliche Mehrheit von 68,2 Prozent registriert wieder mehr Bewegung auf dem Markt in Form einer leicht gestiegenen Nachfrage.
Auch beim Immobilienangebot hat sich einiges verändert: 27,1 Prozent der Immobilienexperten verzeichnen einen starken Anstieg bei der Anzahl angebotener Wohnimmobilien, mehr als die Hälfte der befragten Immobilienexperten (51,9 Prozent) sieht einen leichten Anstieg beim Angebot verglichen mit dem Vorjahr. Bisher keine nennenswerten Schwankungen haben nur 13,6 Prozent zu vermelden. „Interessenten, die aktuell auf der Suche nach einer Immobilie sind, finden auf dem Markt ein großes Angebot vor – sowohl im Wohnungs- als auch im Haussegment. Das ist natürlich ein Vorteil, den Kaufinteressenten hervorragend für sich nutzen können. Schließlich haben sie die Möglichkeit, aus einem umfangreichen Angebot die für sie passende Immobilie auswählen – und das bei aktuell weniger Mitbewerbern”, erläutert Immobilienexperte Ritter.
Bei der Vermarktungsdauer zeigt sich hingegen noch kein einheitliches Bild: Während 29,9 Prozent der befragten Immobilienexperten von einer stark verlängerten Vermarktungsdauer berichten, spricht sich ein Drittel (33,2 Prozent) von einer leichten Zunahme der Vermarktungsdauer. Weitere 15,9 Prozent der Befragten beobachten keinerlei Veränderungen. Dennoch gibt es auch 19,6 Prozent, die angeben, dass Immobilien aktuell nicht mehr so lange auf dem Markt verweilen und sich die Vermarktungszeiten dementsprechend leicht verkürzt haben. Stark gesunken ist die Vermarktungsdauer allerdings nur laut 1,4 Prozent der befragten Experten. „Die Vermarktungsdauer von Immobilien ist derzeit regional sehr unterschiedlich. Neben der Lage sind auch die unterschiedlichen Kreditvergabekriterien der Banken mit teilweise sehr langen Bearbeitungszeiten und strengen Bonitätsprüfungen ausschlaggebend. Darüber hinaus haben auch lokale Marktbedingungen wie die Arbeitsmarktsituation, Infrastrukturprojekte und demografische Entwicklungen einen erheblichen Einfluss auf die Nachfrage und somit die Vermarktungsdauer”, erklärt Daniel Ritter und ergänzt: „Grundsätzlich beginnen sich die Kenngrößen auf dem Immobilienmarkt allmählich zu stabilisieren. Der Markt hat sich konsolidiert.”