Veröffentlicht am 24.01.2013 00:00

Kreis Erding · „Pumpernudel“ ist weg


Von red
Tittenkofen – ein höchst partytauglicher Gemeindename. Entsprechend hoch ist die Diebstahlquote. Jetzt hängen die Schilder höher als anderswo. Das scheint zu wirken. 	 (Foto: sy)
Tittenkofen – ein höchst partytauglicher Gemeindename. Entsprechend hoch ist die Diebstahlquote. Jetzt hängen die Schilder höher als anderswo. Das scheint zu wirken. (Foto: sy)
Tittenkofen – ein höchst partytauglicher Gemeindename. Entsprechend hoch ist die Diebstahlquote. Jetzt hängen die Schilder höher als anderswo. Das scheint zu wirken. (Foto: sy)
Tittenkofen – ein höchst partytauglicher Gemeindename. Entsprechend hoch ist die Diebstahlquote. Jetzt hängen die Schilder höher als anderswo. Das scheint zu wirken. (Foto: sy)
Tittenkofen – ein höchst partytauglicher Gemeindename. Entsprechend hoch ist die Diebstahlquote. Jetzt hängen die Schilder höher als anderswo. Das scheint zu wirken. (Foto: sy)

Pumpernudel ist einer der lustigsten Ortsnamen Bayerns. Dass dieser Ortsteil der Gemeinde St. Wolfgang sich diesen Titel mit einem gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Rudelzhausen (Kreis Freising) teilen muss, wird die Bürger dort nicht stören. Dass es einen gleichnamigen Mitmachzirkus aus München gibt, auch nicht.

Ärgerlicher ist, dass das Ortsschild derart lustig ist, dass es jetzt geklaut wurde. Wie die Polizei Dorfen diese Woche mitteilte, wurde bereits am 16. Januar im Gemeindebereich Sankt Wolfgang der Wegweiser nach „Pumpernudel“ entwendet. Nicht das erste Mal: In der Vergangenheit kam es bereits einmal zu einem gleichgelagerten Diebstahl, wie die Polizei informiert. Die Dienststelle in Dorfen bittet jedenfalls um Hinweise aus der Bevölkerung zum aktuellen Fall.

Mit diesem Problem ist St. Wolfgang nicht allein, im Gegenteil. Die Gemeinde kann froh sein, dass der Ort nicht viel öfter in den einschlägigen Polizeiberichten auftaucht.

Immerhin gibt die Ortschronik von St. Wolfgang einen Hinweis darüber, wie der Name entstanden sein könnte: ein Bauer namens Ludwig Pumper, der von 1566 bis 1600 dort lebte, könnte der Namenspatron gewesen sein, so eine der Theorien. Das Ortsschild könnte jetzt der höchst illegale Schmuck eines Partykellers sein.

Damit würde es das Schicksal der Ortstafel und der Wegweiser einer anderen Gemeinde teilen, dessen möglicherweise sexuell anzügliche Namensgebung noch viel partytauglicher ist und darum nach Angaben der Gemeindeverwaltung schon mindestens zehn Mal heimlich abmontiert worden ist: „Titten­kofen“, ein Ortsteil von Fraunberg. 240 Euro muss die Gemeinde für jede Ortstafel berappen. Ist es der Wegweiser, ist der jeweilige Straßenbaulastträger finanziell geschädigt. Nur in einem Fall hat die Gemeinde Fraunberg ihr Ortsschild mal zurückbekommen.

Da hat die Polizei die große gelbe Ortstafel auf einem Zeltplatz sichergestellt und für die Rückführung gesorgt. Die Ortstafel heimlich abzumontieren ist bei alledem mehr als „nur“ ein Kavaliersdelikt, denn sie hat eine Sicherungsfunktion: Ab da gilt Höchstgeschwindigkeit 50 Stundenkilometer. Für Kommunen und Polizei ist nicht zuletzt deshalb bei diesen Dingen schnell Schluss mit Lustig.

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