Veröffentlicht am 19.08.2017 00:00

Schliersee · Kilt statt Lederhose


Von red

Wettbewerbe gibt es seit Menschengedenken. Schon unseren Vorfahren war es wichtig gegenseitig die Kräfte zu messen. Besonders berühmt sind natürlich die olympischen Spiele.

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Egal ob in der Antike oder die Spiele der Neuzeit, die seit 1896 wieder ausgetragen werden. Auch die Ritterturniere im Mittelalter sind ein beeindruckender Wettkampf, sodass sie noch heute, etwa in Kaltenberg, nachgestellt werden. Im Laufe der Zeit entstanden verschiedene, regional unterschiedliche Ausprägungen von Wettkämpfen. Ist es in Japan das Sumo-Ringen, so ist es bei uns in Bayern das Ranggln oder das Fingerhackln. Während außerhalb Bayerns und Österreichs wohl niemand etwas vom Ranggln gehört hat, so gibt es auch regionale Wettkämpfe, die es zu Weltruhm gebracht haben.

Zum Beispiel die Schottischen Highlandgames. Ursprünglich waren sie das sportliche Begleitprogramm der politischen Treffen der Clans in den schottischen Highlands. Die Clans gibt es in der Form schon längst nicht mehr aber die Spiele haben sich bis heute gehalten und sogar weiter verbreitet. Zu den Spielen gehören klassische Disziplinen wie Tauziehen, Baumstammwerfen oder Steinstoßen. Es gibt insgesamt aber über 50 verschiedene Sportarten, die je nach Region bei den Wettbewerben ausgetragen werden. Eine Handvoll Männer und Frauen waren so begeistert von den Spielen, dass sie beschlossen bayerische Highlandgames ins Leben zu rufen und bei uns am Schliersee stattfinden zu lassen. In enger Kooperation mit der 1. bayrischen Highland Game Vereinigung heißt es heuer bereits zum siebten Mal wieder »Pull« beim Seilziehen. Wobei es bei den bayerischen Highlandgames ein Stammziehen ist. Auch etliche andere Disziplinen wurden ein bisschen verändert und an Bayern angepasst. So gibt es etwa ein Fasstragen, Steinheben, Baumstamm drehen oder Strohsack hochwerfen.

Man merkt schnell hier wird Sport und Spaß beidermaßen bedient. Und den Sport dahinter darf man auch nicht unterschätzen. Es ist eine große Leistung, die dort von den Sportlern erbracht wird. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und glaubt mit einer eigenen Mannschaft antreten zu wollen, noch bis 25. August können Sie sich anmelden.

Bayern und Schottland haben

viele Gemeinsamkeiten

Wer lieber nur zuschauen und die Athleten anfeuern möchte, den lade ich herzlich ein uns zu besuchen. In gut zwei Wochen am Sonntag, den 3. September, wird das altbayerische Dorf zur Arena für die bayerischen Highlandgames. Und irgendwie passen Bayern und Schotten auch gut zusammen. Denn beide sind stolz auf ihre Heimat und zeigen das auch gerne mit ihrer Tracht. Und was dem Bayern seine Lederhose, das ist eben dem Schotten sein Kilt, der Schottenrock. Auch in der Geschichte gibt es einige Parallelen, wurde Schottland von der englischen Krone einverleibt, erging es Bayern ebenso mit den Preußen, zugegeben etwas später. Und als letzten Punkt möchte ich die Nationalgetränke erwähnen. Ist Bayern weltberühmt für sein Bier, so gilt das für die Schotten und ihren Whisky. Übrigens, vielleicht ziehen wir Bayern da sogar nach, denn Whisky gibt es seit einigen Jahren auch bei uns am Schliersee.

Für originale Highlandgames fehlt uns somit eigentlich nur noch ein Seeungeheuer. Aber auch ohne Nessie freue ich mich sehr auf die Spiele bei uns im altbayerischen Dorf und Ihren Besuch. Denn natürlich betreiben wir den ganzen Aufwand für Sie, unsere Besucher. Wenn Sie nun also Lust haben auf schottische Abenteuer in den bayerischen Bergen, dann lassen Sie sich die Spiele nicht entgehen. Die Sportler und ich freuen uns auf Ihren Besuch!

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