Löwinnen schnappen sich den Kreispokal – erster Pokalerfolg in der Geschichte der Giesingerinnen


Von Alfons Seeler
Kreispokalsiegerinnen: TSV 1860 München.  (Foto: privat/TSV 1860)
Kreispokalsiegerinnen: TSV 1860 München. (Foto: privat/TSV 1860)
Kreispokalsiegerinnen: TSV 1860 München. (Foto: privat/TSV 1860)
Kreispokalsiegerinnen: TSV 1860 München. (Foto: privat/TSV 1860)
Kreispokalsiegerinnen: TSV 1860 München. (Foto: privat/TSV 1860)

Für eine kleine sportliche Überraschung sorgten die Frauen des TSV 1860 München. Im Finale des Kreispokals setzten sich die Löwinnen vor der stattlichen Kulisse von 300 Zuschauern beim klassenhöheren Bezirksligisten S.V. 1925 München-Untermenzing mit 3:1 (1:0) durch. Die Gastgeberinnen sind Pokalspezialistinnen, standen zum dritten Mal in Folge im Münchner Endspiel und gingen dabei zu ihrem Leidwesen zum dritten Mal leer aus. Die Gäste aus Giesing traten in Bestbesetzung an und ließen keinen Zweifel daran, ihre Chance auf die Qualifikation für den oberbayerischen Bezirkspokal beim Schopf packen zu wollen.

Auf dem Spielfeld waren sich die beiden Teams noch nie begegnet. Beim aktuellen Tabellenvierten aus der Bezirksliga Gruppe 2 hat der Frauenfußball schon eine längere Tradition. Erst vor drei Jahren – nach vier Jahrzehnten Pause – haben die Löwinnen den Frauenfußball im Klub wiederbelebt. Nach zwei Aufstiegen von der A-Klasse in die Kreisklasse und von dort in die Kreisliga ist der überraschende Gewinn des Kreispokals die nächste sportliche Trophäe für die Weiß-Blauen. Auf dem Weg ins Endspiel räumten die Frauen des TSV 1860 München im Viertelfinale bereits den Bezirksligisten SV 1880 aus dem Weg und setzten sich danach im Halbfinale gegen die Spielgemeinschaft TSV Haar/TSV Grasbrunn durch.

Untermenzings Toptorjägerin und Kapitänin Susanne Ring versuchte energisch, das Spiel ihrer Mannschaft anzutreiben. Doch die Außenseiterinnen aus Giesing schienen unbändigen Siegeswillen zu haben, warfen sich in jeden Zweikampf und präsentierten sich auf Augenhöhe. Die nach langer Verletzungspause ins Team zurückgekehrte Lisa-Marie Städtler ließ die Gäste nach einer knappen halben Stunde erstmals jubeln. Nach einer Flanke in den Strafraum waren sich die Innenverteidigerinnen der Blau-Roten nicht einig, wer den Ball aus der Gefahrenzone schlagen sollte, Städtler ließ sich nicht lange bitten und vollstreckte zum 0:1 (29. Min.). Trotz einiger Torchancen für den SVU ging es mit der knappen Führung für die Sechzgerinnen in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel war das Spielglück erneut auf Seiten der Gäste. Nachdem Untermenzings Torhüterin Manuele Holzer in einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Kira Winter geklärt hatte, prallte der Ball zu Stefanie Stepberger, die mit einer Flanke in den Strafraum erneut für Gefahr sorgte – Michelle Le Nguyen kam angerauscht und beförderte das Leder aus kurzer Distanz zum 0:2 über die Linie (52. Min.). Die Untermenzingerinnen wirkten geschockt. Ihre Angriffsbemühungen wurden von den euphorisierten Gästen immer wieder zunichte gemacht. Für die Vorentscheidung zum 0:3 sorgte Stefanie Stepberger nach einem Konter (77. Min.), ihr Schuss prallte über beide Innenpfosten ins Tor. Den Ehrentreffer zum 1:3 erzielte SVU-Urgestein Lena Haslinger (84. Min.).

Die Frauen des TSV 1860 München verabschieden sich als Kreispokalsiegerinnen aus dem Nordwesten der Stadt und würden im nächsten Sommer nur allzu gerne nach Untermenzing zurückkehren – dann als Aufsteiger in die Bezirksliga. Im Halbfinale des oberbayerischen Bezirkspokals haben die Löwinnen am Samstag, 19. April, um 16 Uhr Heimrecht gegen den zwei Klassen höher in der Bezirksoberliga spielenden FFC 07 Bad Aibling. (as)

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