Etwas Warmes in den Bauch, Hilfe bei den Hausaufgaben und Nestwärme, die manche Eltern nicht geben können: Das alles können Moosacher Kinder seit vier Monaten in der »Arche« in der Brieger Straße 50 bekommen. Das Hilfsprojekt, hinter dem das »Christliche Kinder- und Jugendwerk« steht, ist zu 100 Prozent auf Spenden angewiesen.
Mit einer frohen Botschaft begann daher die »Arche«-Arbeit im neuen Jahr: Die »Münchner Löwenparade« verkündete, sämtliche Erlöse der Versteigerungen der stadtbekannten Löwen-Plastiken in die »Arche« zu stecken bislang insgesamt 110.000 Euro! »Hiermit ist unsere Arbeit für ein halbes Jahr komplett gesichert«, jubelt Simon Schild, Sozialpädagoge und Leiter des Kinderhilfsprojekts. Und noch mehr: im Februar werden weitere Löwen für die Arche versteigert.
Jedes siebte Kind in Deutschland lebt in Armut: Ihre Familien müssen mit weniger als 1.100 Euro im Monat auskommen. Allein in München müssen rund 11.000 Schüler oftmals mit knurrendem Magen ins Bett gehen. Einigen hiervon hilft die »Arche«: Im Schnitt kommen 50 Kinder täglich nach dem Kindergarten oder der Schule in die Brieger Straße, um hier zu essen, Hausaufgaben zu machen, zu spielen oder unbeschwert zu feiern: »Wir veranstalten jeden Montag ein Fest: Das ist der Höhepunkt jeder Woche«, erzählt Schild.
Weil das Moosacher Hilfsprojekt neu ist in der Stadt, daher noch keine Lobby habe »aber extrem nützliche Arbeit leistet, für die es jeden Cent braucht«, wie »Löwenparade«-Projektleiter Max Kirchmaier argumentiert, werden die Erlöse der Versteigerung von 55 Löwen-Plastiken in die »Arche« gesteckt: »Hier wird das Geld sinnvoll an Ort und Stelle eingesetzt, es versickert nirgendwo«, ist Kirchmaier überzeugt.
Ihm und den anderen Löwen-Verantwortlichen sei freilich bewusst, dass auch viele andere Einrichtungen das Geld benötigen würden aber sie wollten keine Kleinstbeträge hier und dort spenden, »sondern etwas Konkretes, Größeres bewirken«.
Die »Arche« jedenfalls könne jetzt »richtig gut durchstarten«. »Arche«-Leiter Schild ist sich der Verantwortung bewusst, die solch eine Geldspende mit sich bringt: »Das Geld trägt dazu bei, unsere Arbeit langfristig zu sichern.« Allerdings wolle er »seinen« Kindern mit einem kleinen Teil der Spende auch einmal etwas Besonderes bieten: »Wir überlegen, im Frühjahr gemeinsam in einen Freizeitpark zu fahren oder die Allianz Arena zu besuchen.«
Die Versteigerung von weiteren 50 Plastik-Löwen im Februar wird die Spenden-Kasse der »Arche« übrigens nochmals füllen: »Wir hoffen, wir bekommen wieder eine solche Summe zusammen«, sagt Kirchmaier.
Schild hofft dies auch denn er hat große Pläne: »Wenn wir es uns leisten können, würden wir die Arche auch für ältere Jugendliche, und nicht nur für Fünf- bis 13-Jährige öffnen«, sagt er.
Auch träumt er davon, dass die »Arche« eines Tages von ihrem Containerbau in ein richtiges Haus ziehen kann. Und: dass weitere »Archen« entstehen, zum Beispiel in den Münchner Stadtteilen, in denen viele Kinder leben, die nichts Warmes in den Bauch, keine Hilfe bei Hausaufgaben und keine Nestwärme bekommen.
Nadine Nöhmaier
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