Veröffentlicht am 20.05.2009 00:00

Oberhaching · Schutz vor Hochwasser

Der enge Bachdurchlass an der Kybergstraße verwandelt den Auwald in ein Hochwasser-Rückhaltebecken und  schützt die nördlich gelegenen Gemeindeteile vor Überschwemmungen.  (Foto: Pietsch)
Der enge Bachdurchlass an der Kybergstraße verwandelt den Auwald in ein Hochwasser-Rückhaltebecken und schützt die nördlich gelegenen Gemeindeteile vor Überschwemmungen. (Foto: Pietsch)
Der enge Bachdurchlass an der Kybergstraße verwandelt den Auwald in ein Hochwasser-Rückhaltebecken und schützt die nördlich gelegenen Gemeindeteile vor Überschwemmungen. (Foto: Pietsch)
Der enge Bachdurchlass an der Kybergstraße verwandelt den Auwald in ein Hochwasser-Rückhaltebecken und schützt die nördlich gelegenen Gemeindeteile vor Überschwemmungen. (Foto: Pietsch)
Der enge Bachdurchlass an der Kybergstraße verwandelt den Auwald in ein Hochwasser-Rückhaltebecken und schützt die nördlich gelegenen Gemeindeteile vor Überschwemmungen. (Foto: Pietsch)

So harmlos wie er aussieht ist er gar nicht: Durch die Zunahme der Unwetter und längerfristigen Regenperioden entpuppt sich nun auch der friedliche Hachinger Bach als Risikofaktor für die anliegenden Gemeinden. Im Falle eines Jahrhunderthochwassers könnten größere Teile der Gemeinden überschwemmt werden.

Im Auftrag der Gemeinde Oberhaching untersuchte deshalb das Ingenieurbüro für Wasserwirtschaft Isar Consult GmbH die Auswirkungen außergewöhnlicher Niederschläge auf das Gemeindegebiet. Die Ergebnisse der Untersuchungen stellte Dr.-Ing. Christian Kölling bei der Gemeinderatssitzung vor.

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Demnach ist Oberhaching vor allem bei kurzen Starkregenereignissen gefährdet. Ein zweistündiger heftiger Regen verursacht im Gemeindegebiet einen höheren maximalen Wasserstand als ein 24-stündiger Starkregen. »Das ist eine Spezialität von Oberhaching«, erklärte Kölling und erklärt: »Vor allem unterhalb der Kybergstraße produzieren die kurzen Regen größere Überschwemmungen. Je weiter unten, desto kritischer.« Insgesamt kann er für die Oberhachinger jedoch Entwarnung geben. Selbst die Grundstücke, die in von Hochwasser bedrohtem Gebiet liegen, müssen nur mit wenigen Zentimetern Wasser in ihrem Garten rechnen. Positiv auf den milden Verlauf der Hochwässer in Oberhaching, wirkt sich vor allem der enge Bach-Durchlass unter der Kybergstraße aus. Diese Engstelle verursacht bei Hochwasser einen großen Rückstau und hält das Wasser somit im Auwald zurück, von wo es nur langsam wieder in den Bach eingespeist wird. Um die Oberhachinger noch besser zu schützen, schlägt Kölling vor, im Bereich des Talangers in Hochwasserschutzmaßnahmen zu investieren. Die nördlich gelegenen Grundstücke würden schon von einer leichten Aufhöhung des Fahrradweges auf der Nordseite des Talangers profitieren, erklärt er.

Ganz anders sei die Situation in den stromabwärts gelegenen Gemeinden. Durch die Zuflüsse in Potzham und am Südende von Unterhaching und den Zufluss des Entenbaches, sind die Gemeinden Taufkirchen, Unterhaching und Unterbiberg weitaus stärker von Hochwasser bedroht. So würden zum Beispiel große Teile der Vivamus-Wohnanlage in Unterbiberg überflutet. Hochwasserschutzmaßnahmen in Oberhaching können hier nur zu einem kleinen Teil Entlastung bringen. München dagegen ist kaum vom Hochwasser des Hachinger Baches betroffen. Zwei Drittel der Wassermassen kommen gar nicht bis München, sondern überfluten die südlich gelegenen Gemeinden, so Kölling.

Nun müsse untersucht werden, wie viel Wasser in Oberhachinger Rückhaltebecken gespeichert werden soll. Aber auch die Auswirkungen von weiteren Unwetterszenarien sollten berechnet werden. Kölling schlägt vor, sein Oberflächenströmungsmodell noch mal auf Stark-regenereignisse von 30 Minuten, einer, vier und zwölf Stunden Dauer anzuwenden. Die Entscheidung über die weitere Beauftragung von Studien wurde in die Fachausschüsse der Gemeinden delegiert.

Pietsch

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