Am Sonntag, 16. März, findet wieder die Freiwilligenmesse statt - diesmal im Neuen und Alten Rathaus am Marienplatz. 77 Münchner Organisationen, Vereine und Initiativen informieren dabei über verschiedene Angebote für ein freiwilliges Engagement. Hier erzählt Jörg Simon-Weidner (Horizonte e.V.) von seinem Engagement:
Was genau machen Sie in Ihrem freiwilligen Engagement? Was ist Ihre Aufgabe?
Jörg Simon-Weidner: Ich bin ehrenamtlich für den Verein Horizonte e.V. tätig, der Menschen mit mentalen Schwierigkeiten, insbesondere Depressionen, unterstützt. An Wochenenden organisieren wir Wanderungen im Münchener Umland – wie Bergtouren, Flusswanderungen oder andere Ausflüge in die Natur. Meine Aufgabe besteht darin, die Touren zu planen, die Teilnehmenden zu betreuen und einen Raum zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen und austauschen können. Dabei steht nicht die sportliche Leistung im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erlebnis, die Bewegung und die positive Wirkung der Natur.
Was motiviert Sie, sich zu engagieren?
Jörg Simon-Weidner: Ich selbst empfinde die Natur als eine unglaubliche Quelle der Kraft und Ruhe. Berge, Wälder und Flüsse haben eine besondere Wirkung auf unser Wohlbefinden. Diese Erfahrung möchte ich mit anderen teilen, besonders mit Menschen, die gerade schwierige Zeiten durchmachen. Es ist bereichernd zu sehen, wie die Teilnehmer durch die Wanderungen aufblühen, neue Kontakte knüpfen und Momente des Glücks erleben. Das Lächeln am Ende einer Tour und die Dankbarkeit der Teilnehmenden sind eine große Motivation für mich.
Was ist Ihr persönlicher, beruflicher Hintergrund?
Jörg Simon-Weidner: Beruflich arbeite ich in der Unternehmensorganisation eines Konzerns und habe einen volkswirtschaftlichen Abschluss, der mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit auf den ersten Blick wenig zu tun hat. Privat bin ich ein leidenschaftlicher Wanderer und genieße die Natur. Dieses Hobby hat mich dazu inspiriert, anderen Menschen durch gemeinsame Touren zu helfen.
Gab es ein besonderes Erlebnis, das Sie schildern möchten? Hat Sie ein Erlebnis besonders gefreut oder geprägt?
Jörg Simon-Weidner: Es ist immer wieder ein besonders schönes Erlebnis, wenn sich Teilnehmer bei unseren Wanderungen gut verstehen und Gemeinsamkeiten entdecken, da sich daraus so manch enge Freundschaft entwickelt hat. Manche Teilnehmer unternehmen auch später außerhalb des Vereins gemeinsame Aktivitäten wie Kino- und Opernbesuche, ebenso wie Städtetouren oder veranstalten Familienfeiertage gemeinsam. Solche Entwicklungen zu sehen, ist unglaublich erfüllend. Es zeigt, dass unser Engagement nicht nur in dem Moment wirkt, sondern auch langfristige Verbindungen und positive Veränderungen schaffen kann.
Was möchten Sie als Botschaft weitergeben?
Jörg Simon-Weidner: Die Natur hat eine heilsame Wirkung auf die Psyche und das Wohlbefinden. Gemeinsam draußen zu sein, Erinnerungen zu schaffen und schöne Orte zu entdecken, kann neue Perspektiven eröffnen und Mut geben. Wichtig ist auch der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen – das Gefühl, nicht allein zu sein.
Was haben Sie durch das freiwillige Engagement gelernt?
Jörg Simon-Weidner: Durch mein Engagement habe ich gelernt, wie wertvoll kleine Gesten der Unterstützung sein können. Es hat mir gezeigt, dass wir alle voneinander lernen können und dass Gemeinschaft ein starker Anker sein kann. Außerdem empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit, Teil eines so bedeutungsvollen Prozesses zu sein. Es bestätigt mir immer wieder, dass auch kleine Schritte große Wirkung haben können.