Liebe Leserinnen und Leser,

wenn wir heute an „Medien“ denken, kommen den meisten von uns wahrscheinlich erst einmal digitale Inhalte in den Sinn. Kaum eine Zeitung existiert mehr, die es nicht längst als E-Paper gibt und der „Drucken“-Button unter den Artikeln ist schon längst verschwunden – die klassische Zeitung ist weitgehend digital geworden. Aber: Wie bei Asterix und Obelix gibt es ein paar „Gallische Dörfer“, die sich diesem Trend erfolgreich widersetzen. Dazu gehört in besonderem Maße der Münchner Wochenanzeiger, dem ich von Herzen zum 100. Geburtstag gratuliere!
Was mich beeindruckt: Diese 100 Jahre hat das Blatt ganz ohne Zaubertrank geschafft. Sein Lebenselixier war und ist der Qualitätsjournalismus. Und genau der ist auch und gerade im digitalen Zeitalter von unschätzbarem Wert! Viele Bürgerinnen und Bürger verlieren sich in digitalen Blasen und desorientieren sich in Echokammern, in denen Fake-News und Deepfakes an die Stelle von Fakten gerückt sind. Nicht selten geht es dabei um Verschwörungserzählungen, die grundsätzliche Fragen auf einfachste ,Erklärungen‘ herunterbrechen. Unsere Lebenswirklichkeit ist aber viel komplexer. Ihr Wesenskern liegt dabei oft genug im vermeintlich „Kleinen“: In Vereinen, im Ehrenamt, in der Lokalpolitik, in der Kleinkunst, in der Schule, im Viertel. In dieser örtlichen Realität wird Gegenwart gestaltet, Zukunft gemacht und Demokratie gepflegt. Umso bedeutsamer ist es, dass der Münchner Wochenanzeiger diesem vielfältigen Leben eine weithin sichtbare Bühne gibt – bis hin zu den Menschen, die sich keine Zeitung leisten können.
Übrigens: Auch wir als Staatsregierung haben uns jetzt noch breiter aufgestellt, um gezielter Desinformation den Kampf anzusagen! Mit unserer Bayern-Allianz gegen Desinformation im digitalen Raum bieten wir den Feinden unserer Demokratie im Internet die Stirn. Das klappt auf Dauer nur, wenn wir bei diesen Bemühungen starke Medien an unserer Seite wissen – genau wie den Münchner Wochenanzeiger, der längst zur DNA unserer Landeshauptstadt gehört!
Umso mehr wünsche Ihrem Blatt von Herzen alles Gute. Auf die nächsten 100 Jahre!
Ihr
Dr. Fabian Mehring, MdL
Bayerischer Staatsminister für Digitales