100 Jahre ist es her, da kam in Deutschland ein kleiner grüner Wagen auf den Markt, der nach dem Vorbild des amerikanischen Models T in Fließfertigung gebaut wurde: der Opel Laubfrosch. Das Auto selbst war – abgesehen von der Farbe – eher unscheinbar, hatte nur zwölf PS und erreichte kaum mehr als 65 km/h. Technisch gesehen war es eine nur kaum verhohlene Variante eines Citroën 5 CV. Aber es war in Deutschland eines der ersten Fahrzeuge, mit dem moderne Produktionsmethoden nach US-Vorbild in die Automobilindustrie Einzug hielten.
Die Produktionszahlen des Rüsselsheimer Opel-Werkes reichten zwar bei weitem nicht an Ford heran. Aber die Tagesproduktion wurde innerhalb kurzer Zeit auf über 100 Fahrzeuge gesteigert. 1928 verließen pro Arbeitstag bereits rund 250 Wagen das Fließband – eine für deutsche Verhältnisse nennenswerte Zahl. In diesem Jahr erreichte Opel gegen die in- und ausländische Konkurrenz einen Marktanteil von rund 26 Prozent mit steigender Tendenz. Angesichts der harten Konkurrenzverhältnisse auf dem deutschen Markt suchte die Firma dann doch den Schulterschluss mit amerikanischen Investoren. 1929 kam ein Vertrag zustande, der General Motors die Aktienmehrheit der neuen Adam Opel AG sicherte – und damit eine Zukunft.
Den Münchner Wochenanzeigern wünsche ich zum Geburtstag, dass es für sie in den nächsten Jahrzehnten weiter so rund läuft wie 1924 bei der Produktion der neuen Opel-Wagen.