Das Thomas-Wimmer-Haus ist marode, das steht schon seit vielen Jahren fest. Deswegen soll es abgebrochen und neu errichtet werden. Inzwischen ist der achtgeschossige Bau, in dem 98 Wohnparteien lebten, geräumt. Laut der Münchner Wohnen, die gemeinsam mit dem Kommunalreferat für das Haus verantwortlich ist, sollen noch in diesem Monat die ersten Vorarbeiten für den Abbruch beginnen. „2025 wird das Gebäude rückgebaut“, erklärt die Münchner Wohnen auf Anfrage. 2026 soll dann der Neubau, mit 158 barrierefreien Ein- bis Zweizimmerwohnungen, entstehen.
Das Thomas-Wimmer-Haus in der Burgkmairstraße 9 gehört zu den markanten Eckpfeilern in der Stiftungssiedlung „Alte Heimat“. Benannt nach dem Alt-Oberbürgermeister, wurde es 1968 vor allem den einst ausgebombten, zurückkehrenden Münchner zur Verfügung gestellt. In 98 kleinen Appartements fanden Bürger mit geringen finanziellen Mitteln oder physischen wie psychischen Leiden ein Zuhause zu bezahlbarer Miete. Das Thomas-Wimmer-Haus, als wichtiger Bestandteil der „Alten Heimat“, gehört damit zu den besonderen Bau- und Wohnprojekten im Stadtbezirk. Doch das Hochhaus genügte längst nicht mehr heutigen Baustandards und verfügte beispielsweise nach wie vor über Gemeinschaftsbäder im Erdgeschoss. Eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes hielt man für nicht mehr sinnvoll, weswegen das Haus abgerissen und durch einen größeren und modernen Neubau ersetzt wird. Die Entwürfe dazu liefert ein Münchner Architekturbüro.
Im Sommer 2023 wurde das sogenannte Vergabeverfahren für die Architekten- und Landschaftsarchitektenleistung eingeleitet, wobei Angebote für den Neubau eingeholt wurden. Im Frühjahr dieses Jahres entschied dann ein Gremium, dem u.a. Vertreter des Bezirksausschusses, des Stadtrats, des Kommunalreferats und der Münchner Wohnen angehörten, über den Entwurf. Mit der Planung und dem Bau des neuen Hauses wurden das Büro Palais Mai, Gesellschaft von Architekten und Stadtplaner mbH, zusammen mit „grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb“ beauftragt.
Der Baukörper wird laut Projektbeschreibung der Architekten auf ihrer Homepage, im Vergleich zur heutigen Lage, weiter nördlich platziert, zugleich aber so kompakt gebaut sein, dass das Bestandsgrün im Süden erhalten bleiben kann. Durch die neue Ausrichtung des Gebäudes werde die natürliche Belichtung optimiert und höhere Gebäudetiefe möglich. Rund 158 barrierefreie Wohnungen sollen entstehen, ebenso eine Alten-Tagespflege im Erdgeschoss. Bisher war die „Herbstlaube“ hier ansässig, die vorübergehend – bis zum Rückzug in den Neubau – in der nahe gelegene Westendstraße 160 untergekommen ist.
„Das Kommunalreferat und die Münchner Wohnen sind derzeit in der Planungs- und Genehmigungsphase und bereiten die Baustelle für den Neubau vor, der 2026 starten soll“, erklärt die Münchner Wohnen.
Im Zuge der Abbrucharbeiten wird der öffentlich genutzte Verbindungsweg am Park für die nächsten Monate gesperrt bleiben. „Der Zugang der Laimer Bürgerinnen und Bürger zu den zahlreichen Spiel- und Sportflächen im Parkbereich ist somit nur noch über den nördlichen Parkeingang (bei der U-Bahnstation Friedenheimer Brücke) oder über die östlich gelegenen Zugänge möglich“, heißt es in einer Mitteilung des Kommunalreferats.