Am Sonntag, 16. März, findet wieder die Freiwilligenmesse statt - diesmal im Neuen und Alten Rathaus am Marienplatz. 77 Münchner Organisationen, Vereine und Initiativen informieren dabei über verschiedene Angebote für ein freiwilliges Engagement. Hier erzählt Sabrina Kixmöller (Freunde alter Menschen e.V.) von ihrem Engagement:
Was genau machen Sie in Ihrem freiwilligen Engagement? Was ist Ihre Aufgabe?
Sabrina Kixmöller: Ich darf mich seit acht Jahren bei „Freunde Alter Menschen e.V.“ ehrenamtlich engagieren, erst in Hamburg und jetzt in München. In dieser Zeit habe ich Besuchspartnerschaften gepflegt sowie in organisatorischen Belangen den Verein unterstützt, z. B. bei der Planung von Aktionstagen und Festen. Mit großer Freude schreibe ich jedem unserer „Alten Freunde“ zum Geburtstag im Namen des Vereins eine Grußkarte. Seit Gründung der Zweigstelle in München wird vor allem Unterstützung im Bereich der Vermittlung von Besuchspartnerschaften benötigt.
Was motiviert Sie, sich zu engagieren?
Was motiviert Sie, sich zu engagieren?
Sabrina Kixmöller: In unserer doch recht schnelllebigen Gesellschaft passiert es schnell, dass die weniger sichtbaren, leisen und einsamen Menschen zu wenig zwischenmenschliche Zuwendung erfahren. Vor allem die Freundschaften und schönen Momente mit unseren „Alten Freunden“ empfinde ich als sehr bereichernd. Ich mag den Austausch zwischen den Generationen, die gegenseitige Wertschätzung und das Gefühl, nicht nur den Tag der „Alten Freunde“ sondern auch meinen ein bisschen erlebnis-, abwechslungsreicher und fröhlicher gestaltet zu haben. Voneinander zu lernen und miteinander lachen - für mich profitieren hier beide Seiten.
Was ist Ihr persönlicher, beruflicher Hintergrund?
Sabrina Kixmöller: Ich arbeite als Projektleiterin in der Luft- und Raumfahrtbranche und bin vor fünf Jahren von Hamburg nach München gezogen. Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet. Im Studium und beruflich bin ich recht häufig an neue Orte gezogen. Dadurch sind viele Freundschaften entstanden und haben sich über die Jahre trotz der Distanzen weiter gefestigt. Das macht mich sehr glücklich und hat mir über die Jahre gezeigt, wie wertvoll stabile soziale Netze für mich und auch für andere sind.
Gab es ein besonderes Erlebnis, das Sie schildern möchten? Hat Sie ein Erlebnis besonders gefreut oder geprägt?
Sabrina Kixmöller: Während der Pandemie haben wir Telefon-Freundschaften vermittelt, weil wir unsere „Alten Freunde“ leider nicht persönlich treffen konnten. Bei einem der vielen schönen Telefonate wurde ich gefragt, ob ich ein Lied auf der Gitarre hören möchte. In so unruhigen Zeiten zuhause auf meinem Sofa zu sitzen und einfach nur in Ruhe dabei zuzuhören, wie jemand so lieb für mich ein Lied spielt, das hat mich damals sehr berührt.
Was möchten Sie als Botschaft weitergeben?
Sabrina Kixmöller: Freiwilliges Engagement lässt sich oft so gestalten, dass es gut zu dem passt, was man sich selbst wünscht und zu dem, was man zeitlich und inhaltlich investieren möchte. Einsamkeit kann uns alle einmal in unserem Leben treffen. Es ist schön zu sehen, dass wir alle mit kleinen und größeren Beiträgen etwas gegen die Einsamkeit tun und vom gegenseitigen Austausch auch ganz persönlich profitieren können.
Was haben Sie durch das freiwillige Engagement gelernt?
Sabrina Kixmöller: Vor allem habe ich gelernt, dass man mit ein bisschen anfänglichem Mut, Offenheit und einer Portion Humor ganz wunderbare Begegnungen haben kann, die alle Beteiligten mit einem Lächeln und der Vorfreude auf die nächsten Treffen zurücklassen.