Veröffentlicht am 27.06.2018 00:00

»toaster«-Ausstellung in Mohr-Villa


Von red
Der Eintritt zur Ausstellung »the toaster project« ist frei, um Spenden wird gebeten.	 (Foto: D. Alexander/T. Thwaites)
Der Eintritt zur Ausstellung »the toaster project« ist frei, um Spenden wird gebeten. (Foto: D. Alexander/T. Thwaites)
Der Eintritt zur Ausstellung »the toaster project« ist frei, um Spenden wird gebeten. (Foto: D. Alexander/T. Thwaites)
Der Eintritt zur Ausstellung »the toaster project« ist frei, um Spenden wird gebeten. (Foto: D. Alexander/T. Thwaites)
Der Eintritt zur Ausstellung »the toaster project« ist frei, um Spenden wird gebeten. (Foto: D. Alexander/T. Thwaites)

»Das Haus der Eigenarbeit« (HEi) erzählt die Geschichte der offenen Werkstätten. Vor 30 Jahren wurde das HEi als Freiraum für handwerkliches und kreatives Arbeiten eröffnet. Inzwischen gibt es in Deutschland über 500 offene Werkstatt- und Reparatur-Initiativen, die Selbermachen für alle ermöglichen.

Das Anwendungsspektrum hat sich erweitert und das Thema Eigenarbeit ist Inhalt aktueller Zukunftsdiskurse. Die Ausstellung zeigt Exponate zur Entstehungsgeschichte, Vielfalt, Nachhaltigkeit und zur gesellschaftlichen Wirkung von offenen Werkstätten: Sonderführung ist am Sonntag, 1. Juli ab 17.30 Uhr. Inzwischen hat sich die Idee der offenen und gemeinschaftlichen Nutzung von Werkstätten über die ganze Welt verbreitet. Die Organisationsformen und angebotenen Gewerke sind ebenso vielfältig wie die Akteure und Nutzer aus allen Milieus und Altersgruppen. Auch in der politischen Debatte sind offene Werkstätten in vielen Bereichen vertreten.

In Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimawandel sind Eigenarbeit und Reparieren zentrale Bausteine für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Hier werden neue Technologien, Produkte und Arbeitsformen ausprobiert und weiterentwickelt und Themen wie Postwachstumsökonomie oder Suffizienz diskutiert. Mehrere Module zeigen die Bedeutung von Eigenarbeit und offenen Werkstätten von verschiedenen Perspektiven:

  • Potenziale von offenen Werkstätten und Nachhaltigkeit: Repair Cafe, Nutzungsdauer- verlängerung und Erproben von zukunftsfähigen Lebensstilen

Portraits und Vielfalt anderen Werkstattprojekte: weltweit mehrere Tausend, es gibt neben den klassischen Bürgerhäusern auch z. B. Projekte in Flüchtlingslagern, professionelle Coworking spaces mit Werkstätten oder von Firmen betriebene FabLabs und Makerspaces

Der Kern der Ausstellung ist ein Zeitstrahl, der zeigt, dass offene Werkstätten in Wellen auftauchen und aus jeweils unterschiedlichen gesellschaftlichen Bedürfnissen entstehen: Anfang der 60er Jahre entstanden offene Werkstätten aus Handwerkermangel für den Wiederaufbau. In den 70er/80er Jahren prägte der damals neue Begriff »Eigenarbeit« die politische Debatte um die Krise der Arbeitsgesellschaft.

Seit zehn Jahren boomen die offenen Werkstätten erneut und erfüllen für viele das Bedürfnis nach sinnstiftender Arbeit mit den Händen und konkreten Ergebnissen. Gefördert durch soziale Medien sind offene Werkstattprojekte auch neue analoge Treffpunkte für bürgerschaftliches Engagement und Gemeinschaft.

Bereits im 19. Jahrhundert gab es eine Welle des Selbermachens, die damals einen per Post organisierten interaktiven Teil hatte. Der Begriff »Do it yourself« tauchte bereits 1912 in der Zeitschrift »Suburban Life« auf.

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