Ich habe Sie letzte Woche wahrscheinlich schon etwas neugierig gemacht, als ich Ihnen von den Schlierseer Highlandgames am 25. August erzählt habe. Was sich genau dahinter verbirgt erzähle ich Ihnen heute.
Historisch: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Schottland war früher aufgeteilt in einzelne Familienclans, ähnlich unserem Adel. Diese Clans traten regelmäßig gegeneinander an. Wie auch bei Ritterturnieren oder andern Wettkämpfen dienten die Highlandgames der Unterhaltung, dem Kräftemessen aber natürlich auch dem Training für einen möglichen Krieg. Dieser Zweck ist heute nicht mehr wichtig, die Tradition und der Sport stehen im Vordergrund. Und das nicht zu knapp.
Etwa 100 Highlandgames-Veranstaltungen finden in Schottland bis heute jährlich statt. Als die Idee entstand, bayrisch gefärbte Highlandgames hier im Freilichtmuseum in Schliersee zu veranstalten war ich sofort begeistert. Denn zum einen habe ich natürlich als Sportler den Wettbewerb im Blut, zum anderen war ich wirklich beeindruckt was die Frauen und Männer bei den Spielen leisten.
Am bekanntesten ist wahrscheinlich die schottische Disziplin des Baumstammwerfens, wo es nicht nur um die erzielte Weite, sondern auch um die richtige Landung des Stammes geht. Dazu gibt es das Steinstoßen, Hammerwerfen oder Seilziehen. Bei uns sind es neben klassischen Disziplinen auch noch der Fasslweitwurf und andere lustige Spiele, denn der Spaß steht bei uns natürlich ganz oben.
Passen schottische Spiele nach Bayern? Ich finde schon. Es gibt zahlreiche Ähnlichkeiten zwischen Schottland und Bayern, ich würde fast sagen, wir sind ein bisschen artverwandt. Denn wie die Schotten sich gegen die Vereinnahmung durch England wehrten, haben wir uns gegen den Anschluss an Preußen gewehrt. Genau wie bei uns in Bayern, waren auch die Schotten nicht erfolgreich damit und mussten sich der Übermacht beugen. Aber trotzdem, und das ist eine der herausragendsten Gemeinsamkeiten, haben sich die Schotten wie wir Bayern eine starke regional verwurzelte Identität behalten. Gut, die Berge sind bei uns höher, dafür haben die Schotten eine längere Whiskeytradition.
Aber da ziehen wir in Schliersee mit dem Slyrs Whiskey mittlerweile ordentlich nach, auch wenn das Seeungeheuer noch fehlt. Sie merken, die Gemeinsamkeiten liegen auf der Hand und deshalb kann ich Sie nur einladen, uns am 25. August im altbayrischen Dorf zu besuchen, wenn die bayrischen Schotten bei uns Einzug halten und Ihre spektakulären Wettkämpfe präsentieren. Und ein besonderes kulinarisches Schmankerl erwartet Sie an diesem Tag! Unser Museumsbrauer hat eigens für die Highlandgames ein sogenanntes Rotbier gebraut. Die Farbe entsteht durch ein spezielles Malz und der Geschmack durch ausgezeichnete Handarbeit in der historischen Brauerei. Das Bier hat eine etwas süßlichere Note und einen leicht höheren Alkoholgehalt als unser normales Museumsbier. Probieren Sie es einfach und machen sich selbst ein Bild. Ich habe für Sie vorab schon einmal probiert und muss ein großes Lob für unseren Brauer aussprechen.
Selbstverständlich versorgen wir Sie in unserem Wirtshaus »Zum Wofen« aber auch mit Kaffee und Kuchen, bayrischen Schmankerln aller Art und für die Kinder gibt es hausgemachte Kräuterlimonade. Lassen Sie sich die Highland Games in Schliersee nicht entgehen, auch modisch ist der Aufzug der Wettkämpfer ein besonderer Genuss.
Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier