Sie kennen vielleicht die Übertreibungen der Werbung, wenn ein Waschmittel zum Beispiel noch weißer als weiß wäscht und vieles mehr. Ich bin jetzt gerade versucht etwas ähnliches zu formulieren, denn am 21. und 22. September wird unsere lebendiges Dorf noch lebendiger. Geht das denn überhaupt?
Historisch: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Vielleicht sollte ich besser sagen, wir bekommen für zwei Tage Zuwachs im Freilichtmuseum. Aber eben nicht irgend ein Zuwachs, sondern sozusagen ein historischer! Denn zahlreiche Darsteller schlüpfen in historische Gewänder und schlagen bei uns im Freilichtmuseum ihre Zelte auf. Dabei stellen sie die Epochen der bayerischen Besiedelungsgeschichte lebensecht dar.
Jetzt verstehen Sie vielleicht, was ich mit noch lebendiger gemeint habe! Denn von Kelten und Römern, über die Bajuwaren bis hin zu Bürgern des Mittelalters werden Handwerk und Lebensbedingungen detailgetreu nachgestellt. So können Sie sich wirklich hineinversetzen in die Siedlungsgeschichte unserer Gegend und deren Wandel. Und natürlich, wie es sich für ein lebendiges Museum gehört, können Sie auch selbst mitmachen. Zum Beispiel bei den bajuwarischen Bogenschützen. Haben Sie eine ruhige Hand und treffen das Ziel?
Übrigens keine Angst, natürlich findet das Bogenschießen unter fachmännischer Anleitung statt. Neben solchen speziellen Angeboten bekommen Sie aber auch ein generelles Gefühl für den Wandel der Zeit in den letzten Jahrtausenden.
Wie haben sich die Lebensbedingungen verändert, welche Erfindungen erleichterten den Alltag und welche handwerklichen Fähigkeiten haben sich dabei herausgebildet? Ebenso wird im Nebeneinader der Epochen auch deutlich, wie sehr einzelne Zeitabschnitte, zum Beispiel die Eroberung durch die Römer, noch heute unser Leben prägen. Vom keltischen Stammesfürst bis zum Münchner Bürger im Spätmittelalter können Sie dies alles hautnah erleben und Ihre eigenen Schlüsse ziehen.
Die Besiedelung durch die Römer prägt heute noch das Leben in Bayern.
Es ist beeindruckend, welche Liebe zum Detail die unzähligen Darsteller mit ihren Kostümen, Schmuckgegenständen und Werkzeugen an den Tag legen. Wenn Sie von all diesen Eindrücken dann eine kleine Verschnaufpause brauchen, so kann ich Ihnen unseren Biergarten und das altbayerische Wirtshaus »Zum Wofen« empfehlen. Dort können Sie bei einer deftigen Brotzeit und einem selbstgebrauten Museumsbier das Erlebte Revue passieren lassen.
Übrigens, beim Bierbrauen steht unser Museumsbrauer den Mitwirkenden der historischen Zeitreise in nichts nach, das schmeckt man auch! Und wenn Sie dann zufrieden und mit vielen neuen Erfahrungen den Blick in die Schlierseer Berge genießen, wer weiß, vielleicht bekommen Sie Lust tiefer in die Geschichte unserer Region einzusteigen. Zum Beispiel als Mitglied in unserem Museumsverein.
Dort erhalten Sie viele zusätzliche Hintergrundinformationen und beim Mitgliederstammtisch die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Und ich kann Ihnen sagen, es gibt nichts spannenderes als die eigene Geschichte.
So bleibt die historische Zeitreise für Sie möglicherweise keine einmalige Angelegenheit, sondern eine dauerhafte Beschäftigung. Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier