Es weihnachtet auch am Münchener Flughafen, und wenn schon, dann auch richtig. Auf dem nach Aussage der Pressestelle des Airports größten überdachten Freigelände in Europa sind nicht nur über 40 Stände aufgebaut, sondern auch eine Eisfläche und eine davon wiederum abgeteilte Eisstockbahn, sodass 625 Quadratmeter Eisfläche zustande kommen. Diese wiederum ist zu einem echten Treffpunkt geworden, die Stockschützen genießen diese Möglichkeit. Die Flugreisenden, die am Terminal zwei ankommen, tauchen unvermittelt ein in die Tradition der Weihnachtsmärkte in Bayern, auch wenn dieser nicht verleugnen kann, wo er stattfindet: Da machen japanische Fluggäste ein Selfie auf einem bayerischen Markt vor Südtiroler Spezialitäten und schieben dann hastig ihren Rollkoffer weiter. Überdies muss auch dieser Markt die Hauptfunktionen des Airports berücksichtigen. Große Wegweiser zu den Terminals sind nicht zu übersehen, die Triebwerke der startenden und landenden Maschinen wie auch die eine oder andere Durchsage sind nicht zu überhören. Und doch: Es ist eine Bühne aufgebaut für ein Kulturprogramm, das immer ab 18 Uhr Abends läuft, wenn es dunkel wird und vor allem musiklastig ist, wobei die Organisatoren viele Stilrichtungen von Pop bis Funk und Jazz realisieren wollen. Der Markt, der übrigens noch bis zum 29. Dezember und damit über Weihnachten hinaus laufen soll, wird ergänzt durch „Lichterfahrten“, für die Interessierte tunlichst vorab buchen sollten, um noch einen Platz zu bekommen. Die Hinweise darauf sind auch auf dem Boden markiert, und Karten können gebucht werden unter www.munich-Airport.de/lichterfahrten im Internet.
Der Markt ist, von wenigen Ausnahmen etwa am 24. Dezember abgesehen, an Wochenenden bis 22 Uhr geöffnet, sonst bis 21 Uhr. Das tollste an der Sache: Eisdisco, Eisfläche, Eintritt, alles ist kostenlos. Das Angebot an den Ständen kann sich sehen lassen. Wer sich nicht anstecken lässt von der branchenbedingten Hektik eines Internationalen Flughafens findet viele leckere Sachen zum Probieren, aber auch das eine oder andere Mitbringsel und Weihnachtsgeschenk, wobei sicher auch der eine oder andere echte Kitsch dabei ist, der sich schon durch die zweisprachige Beschriftung vieler Angebote klar an das internationale Publikum richtet, das hier herkommt. Gerade der Versuch, inmitten des Weihnachts-Reiseverkehrs, der bekanntlich wenn auch leicht, so doch stetig anwächst, eine Oase der Besinnlichkeit zu schaffen, ist von der Pressestelle in einer Mitteilung betont worden. Es ist ein Spagat: Einerseits etwas Besinnlichkeit zu ermöglichen, andererseits die erwarteten Massen von Passagieren durchzuschleusen. Der Abgang zur S-Bahn und zum Flughafenexpress ist direkt am Marktgelände, und das Thema „Sicherheit“ fordert seinen Tribut. Bei alledem haben die Macher vom Airport aber auch ihre Erfahrungen, es ist schließlich der 21. Markt dieser Art, der hier stattfindet. kw