Am Sonntag, 8. März, veranstaltet das Münchner Umwelt-Zentrum gemeinsam mit dem Verein für Nutzpflanzenvielfalt (VEN) das große Saatgut-Festival im Ökologischen Bildungszentrum München (Englschalkinger Straße 166). Die Besucher erwartet von 10 bis 17 Uhr ein Info- und Ausstellermarkt, eine Saatgut-Tauschbörse, Vorträge und noch mehr. Der Eintritt ist frei.
Bereits im sechsten Jahr bietet das Festival seinen Gästen eine bunte Palette alter und samenfester Kultursorten, ein reichhaltiges Informationsangebot und ein differenziertes Rahmenprogramm. Auf dem Infomarkt in den Räumen des ÖBZ sowie im Veranstaltungszelt präsentieren sich rund 20 Aussteller, Saatgut-Initiativen und Vielfaltsgärtner. Am Vormittag findet eine offene Saatgut-Tauschbörse statt, zu der alle Gärtner/innen, die selber Saatgut vermehren und abgeben möchten, eingeladen sind. Dort können sie ihr keimfähiges und mit Sortenname und Erntejahr beschriftetes Saatgut unter Gleichgesinnten tauschen und auf diese Weise zur Stärkung der privaten Vielfaltsgärtnerei beitragen. In der Vortragsreihe sollen als Schwerpunkte die Bedeutung samenfester Kultursorten im ökologischen Anbau, die Erhaltung der Sortenvielfalt und Aspekte des klimafreundlichen Gärtnerns vertieft werden. Die Beiträge widmen sich praktischen Aspekten der Samengärtnerei im eigenen Hausgarten, geben Tipps zum Anbau von Gemüse auf Balkon, Terrasse und Gartenbeet und setzen sich kritisch mit aktuellen gentechnologischen Entwicklungen und Patentierungsbestrebungen in der Pflanzenzucht auseinander.
Auch für die Kinder wird etwas geboten. Für sie heißt es in kleinen Mitmachaktionen „Auf die Samen, fertig - los!“ Dort können Kinder ab fünf Jahren Samenkugeln basteln und Minigärtchen zum Mitnehmen gestalten. Sie verwenden dabei Samen, die von den Gärtnern am ÖBZ gesammelt worden sind.
Seit Jahrhunderten vermehren Menschen weltweit ihr eigenes Saatgut zur Versorgung der Bevölkerung und für den Eigengebrauch. Durch Selektion, Kreuzungen und durch die Weitergabe des Saatguts entstand eine Vielzahl samenfester Nutzpflanzen. Im Zuge der modernen Pflanzenzüchtung, die sich vorrangig auf die Ansprüche der industriellen Landwirtschaft ausrichtet, gehen alte und nachbaufähige Gemüsesorten zugunsten von Hybrid-Züchtungen jedoch immer mehr verloren. Gleichzeitig verschwinden die Lebensräume vieler Insekten, darunter Wildbienen und Schmetterlinge, die für den Obst- und Gemüsebau wichtige Bestäuber darstellen.
Das gesamte Programm findet sich unter www.oebz.de/saatgut-festival