Sind Sie abergläubisch? Uns Sportlern sagt man das ja schon nach. Da gibt es Fußballer, die immer erst mit dem rechten Fuß den Rasen betreten, Tennisspieler, die ein ganzes Turnier lang dieselben Socken tragen und auch ich hatte bei meinen olympischen Erfolgen einen kleinen Glücksbringer dabei, den Ullr.
Historisch: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Dieses kleine Emblem des Schutzpatrons aller nordischen Sportler hat mir dann auch Glück gebracht. Die Glücksbringer, um die es sich nächstes Wochenende im altbayerischen Dorf dreht, wären für ein Olympiarennen auf Skiern allerdings nicht geeignet. Oder können Sie sich vorstellen ein Hufeisen unter den Rennanzug zu zwängen? Es gibt viele Erklärungen, warum das Hufeisen Glück bringen soll.
Meine Lieblingserklärung ist eine Legende um den Bischof von Canterbury,
der auch ein geschickter Handwerker und Schmied gewesen sein soll. Eines Tages hätte der Teufel bei ihm angeklopft und habe ihn aufgefordert, ein Hufeisen für seinen Pferdefuß zu schmieden. Der Geistliche führte den Teufel in seine Schmiede, überwältigte ihn und band ihn am Amboss fest. Er verweigerte das Schmieden des Hufeisens, sondern schmiedete stattdessen das Glück. Anschließend verpasste er dem Höllenfürsten dann noch eine Abreibung mit dem Schmiedehammer, sodass dieser daraufhin versprach, um alle Träger eines Hufeisens einen großen Bogen zu machen. Eine andere Legende sagt, dass verlorene Hufeisen immer von Pferden der sogenannten »Wilden Jagd« der Rauhnächte stammen und daher besondere Kräfte haben. Wieder andere meinen, dadurch, dass die Post und somit gute Nachrichten mit den Pferden kamen, hätte man dem Hufeisen das Glück angedichtet.
Es gibt viele Legenden, warum ausgerechnet das Hufeisen Glück bringen soll
Vielleicht kommt es aber auch vom großen Wert, den Pferde für ihre Besitzer hatten. Sie waren wichtige Arbeitstiere, wenngleich auch viele Bauern mit Ochsen oder sogar Kühen arbeiteten. Ein Pferd war schon ein kleiner Reichtum. Deswegen war der Schmied eine wichtige Person. Er musste ein guter Handwerker sein und gleichzeitig ein Gespür für die Tiere besitzen. Wie die Schmiede früher gearbeitet haben, erfahren Sie am 2. August bei uns im altbayerischen Dorf. Zahlreiche Handwerker präsentieren ihr Geschick beim Formen des Metalls. Eine Kunst, die die Menschen früher sehr beeindruckt hat, das harte Metall biegsam machen sodass es dann dem Hammer des Schmieds gehorcht. Und es ist schon wirklich faszinierend, wenn der Hammer auf dem Amboss klingt und der Schmied mit seinem ihm eigenen Rhythmus das Metall verformt.
Egal ob Nagel, Radreifen oder eben Hufeisen. Aber nicht nur Schmiede treffen sich im Freilichtmuseum, sondern auch die Pferdefreunde. So ist das Ross- und Schmiedetreffen eine wunderbare Gelegenheit, alte Handwerkskunst und die Faszination für die kräftigen Vierbeiner unter einen Hut zu bringen. Die Kinder können dabei die Tiere bestaunen oder auch beim Ponyreiten ein bisschen den Duft der großen Freiheit schnuppern. Dazu gibt Kasperls Spuikasterl zweimal eine Vorstellung zum Besten und nimmt die Kinder mit auf spannende Abenteuer. Vielleicht ist das für Sie dann der Moment um im Biergarten ein bisschen auszurasten. Unser frisch gebrautes Museumsbier sorgt dabei für Abkühlung. Habe ich Sie neugierig gemacht? Dann lade ich Sie ein, das altbayerische Dorf zu besuchen. Lassen die Sorgen und Pflichten des Alltags für ein paar Stunden hinter sich und wer weiß, bei so vielen Pferden, vielleicht finden Sie ja sogar ein Hufeisen. Aber Achtung, nur ein ungesucht gefundenes Hufeisen bringt wirklich Glück, so heißt es zumindest. Ich freue mich auf Ihren Besuch!