In gut einer Stunde waren sozusagen alle Klarheiten beseitigt. Die Jahreshauptversammlung des EHC Klostersee, die kürzlich in der Wildbräu-Arena stattfand, war fast im Schnelldurchlauf erledigt. Allerdings standen im „Zwischenjahr“ – die Vorstandsneuwahlen finden gemäß der Vereinssatzung nur alle zwei Jahre statt – auch nur die Rechenschaftsberichte der Klubführung und des Hauptausschusses, bestehend aus den Abteilungen Eishockey-Nachwuchs, Eisschnelllauf/Shorttrack und Eiskunstlauf, auf der Tagesordnung. Das war wohl auch mit ein Grund, weshalb nur um die 30 der über 800 Mitglieder gekommen waren, um den Vorträgen der Vereinsoberen zu lauschen.
Dabei gab´s durchaus Wissens- und auch Hörenswertes rund um den einzigen Eissportverein im Landkreis Ebersberg zu hören. Sehr Positives von Schatzmeister Marinus Schunda, der für den letzten Jahresabschluss ein Plus von 31.000 Euro verkünden konnte, „trotz enormer Kostensteigerungen vor allem bei den Fahrt- und Spielbetriebskosten der Nachwuchsabteilung von 65 und 20 Prozent im Vergleich zu 2022 und Verlustüberträgen aus den Vorjahren“. Der Jahresetat des Gesamtvereins lag bei 1,2 Millionen Euro, auf den Spielbetrieb der Bayernliga-Truppe entfiel mit 383.000 Euro knapp ein Drittel davon. Bei der anschließenden Entlastung empfahl Kassenprüfer Martin Rothmoser, den Mitgliederbeitrag für Erwachsene (derzeit 65 Euro) anzuheben, „um wenigstens die Verwaltungskosten zu decken.“
Nachdem sich alle Anwesenden bei EHC-Kapitän Raphael Kaefer am Grill versorgt und mit Kaltgetränken eingedeckt hatten und Präsident Sascha Kaefer die ordnungsgemäße Bekanntgabe des Mitgliedertreffens festgestellt, bei einer Gedenkminute an die im zurückliegenden Jahr Verstorbenen aus dem Kreis der EHC-Familie erinnert und ein paar Eingangsworte gesprochen hatte, gab der sportliche Leiter Dominik Quinlan eine Neuverpflichtung bekannt. „Wir standen mit ihm bereits länger in Kontakt, hätten ihn gerne vor einem Jahr schon geholt und sind happy, dass es jetzt geklappt hat“, verkündete der Sportwart der Rot-Weißen Verteidiger Martin Maier als Neuzugang. Der 21 Jahre junge Abwehrspieler aus dem Talentschuppen der Tölzer Löwen hatte sich in der vergangenen Saison dem Oberligisten EC Peiting angeschlossen, die überwiegende Zeit dann bei dessen Kooperationspartner Schongau Mammuts in der Bayernliga verbracht.
Als „aktuell großes Problem“ beschrieb Klubchef Kaefer die Dachentwässerung des Eisstadions. „Die von den Behörden bislang geduldete Einleitung in einen Bach läuft aus, so dass eine andere Lösung her muss.“ Sollten alle Stricke reißen, würde im Extremfall sogar eine Schließung der Wildbräu-Arena drohen. Fakt sei, dass die notwendige Maßnahme eine Riesensumme verschlinge und nur mit Unterstützung durch öffentliche Gelder zu stemmen sei. Passend dazu hatte der praktisch zeitgleich im Rathaus der Bärenstadt tagende Bau- und Werkausschuss die „Regelung der Dachentwässerung des Eisstadions und der Entwässerung des Kühlwassers der Ammoniakanlage“ auf der Tagesordnung.