Frühling wirds und viele Motorradfahrer packen die Lederkluft aus, schwingen sich auf ihre heißen Öfen und legen sich zu »Born to be wild« in die Kurven der Straßen. Auch bei den Mitgliedern der Abteilung Motorsport des SV Dornach ist das nicht anders. Sie begeben sich aber nur mit Gottes Segen auf die Straße, um ihre Schutzengel hinsichtlich unfallfreier Fahrt gewogen zu stimmen.
Am kommenden Sonntag weiht der nigerianische Pfarrer Fabian Eke in Aschheim die zweirädrigen Fahrzeuge auf dem Platz neben der katholischen Kirche Sankt Peter und Paul. Mit Weihwasser beträufelt und mit einem Plädoyer des Pfarrers um Vorsicht und Rücksichtnahme im Straßenverkehr sind die Maschinen dann bereit für die kommende Saison. »Die Segnung hilft auf jeden Fall«, sagt Achim Holzwarth, Abteilungsleiter der Bereiche Motor- und Ski- und Bergsport beim SV Dornach. Man gehe dabei in sich und beginne die Fahrten wesentlich vorsichtiger.
Das Bewusstsein der Dornacher Zweiradfahrer werde auf mögliche Schwächen der Autofahrer gelenkt und man fahre vorausschauender. Holzwarth fährt eine R1100S BMW, eine schwere Sportmaschine. Außerdem besitzt er eine alte NSU 500 SS, Baujahr 1932, damals als Rennmaschine entwickelt und eines der wenigen Königswellenmodelle, die es heute noch gibt. Das Motorrad ist ein Familienerbstück, das von Holzwarths Patenonkel aus nahezu schrottreifen Teilen neu aufgebaut wurde. Viele Teile mussten nachgefertigt werden. Für Holzwarth ist die Motorradsegnung »eine schöne Gelegenheit«, die NSU zu fahren. Denn für größere Ausflüge ist sie nicht mehr geeignet, aufgrund des nagenden Zahnes der Zeit verliert das gute Stück nämlich Öl.
80 Personen und über 50 Motorräder haben im vergangenen Jahr an der Segnung, die 2003 das erste Mal veranstaltet wurde, teilgenommen. Fahrradfahrer gesellen sich ebenfalls dazu sowie bei der Weihe 2007 ein Motorradpolizist. Mit einer gemeinsamen Brotzeit besiegeln Dornachs Motorradbegeisterte jedes Jahr die unfallfreie Fahrt und dann steht den geplanten Touren nichts mehr im Wege.
Ein paar Mal im Jahr sind die Zweiradfahrer »on the road«. So geht es heuer zum Beispiel im Mai über Fronleichnam nach Österreich und Slowenien. Mit zirka 24 Maschinen wie Sport- und Tourenmotorrädern, Enduros und Cruisern sind die Teilnehmer ab 22. Mai unterwegs, wobei die Fahrer in kleinere Gruppen von maximal acht Personen eingeteilt werden, je nach Fahrkönnen. »Darauf zu achten ist wichtig«, sagt Achim Holzwarth. Denn einige würden schneller, andere vorsichtiger fahren. Und etwa Cruiser, besser bekannt unter dem Begriff Chopper, Motorräder mit einer verlängerten Vorderradgabel, kämen nicht so zügig über Pässe.
Der Skilehrer, Motorradfahrer und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Bernhard Binsteiner hat die Abteilung Motorsport beim SV Dornach 1997 ins Leben gerufen. Durch die Kombination seiner Funktionen habe Binsteiner auch die Idee zur Fahrzeugweihe gehabt, sagt Achim Holzwarth.
Interessierte sind mit ihren Motorrädern am kommenden Sonntag, 20. April, nach dem Gottesdienst ab zirka 11.15 Uhr herzlich willkommen. Wer mehr über die Abteilung des SV Dornachs erfahren will, kann jeden zweiten Mittwoch im Monat den Biker-Stammtisch ab 19 Uhr besuchen.
Kirsten Ossoinig
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