»Wir sind froh und stolz, dass nun für die Bürger Grünwalds und Oberhachings der Zugang zur Erdwärme in greifbare Nähe rückt«, freute sich Stefan Rothörl, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, die jetzt die geothermische Bohrung bei Laufzorn, zwischen Grünwald und Oberhaching, durchführen wird.
Geothermie in Grünwald
Geothermieprojekt Grünwald Themenseite zur Entstehung und dem Ausbau der Geothermieanlage
Doch zunächst muss der rund 900 Tonnen schwere Bohrturm zur Bohrstelle gebracht werden. Am Montag, 25. Mai, soll der Turm in Einzelteilen von seinem Zwischenlager in Garching nach Laufzorn transportiert werden. »Wir rechnen mit drei bis vier Tagen, an denen täglich 15 bis 20 Transporte stattfinden«, berichtete Hans-Herbert Achilles, Bauleiter und Hauptverantwortlicher für die Bohrung. Darunter sind auch einige Schwertransporte mit Überbreite, die mit Begleitschutz von der Abfahrt der Autobahn bei Oberhaching über die M11 nach Grünwald und von dort bis Straßlach und schließlich durch den Forst bis zur Bohrstelle fahren. Herzstück ist die rund 57 Tonnen schwere Kernbohranlage mit Mast und Hebewerk, das das Bohrgestänge bewegt und auf eine Tiefe von rund 3.200 Meter bringen wird. Zufrieden mit dem Baufortschritt auf dem Bohrplatz sind Rothörl und auch Thomas Hümmer, Geschäftsführer der Gemeindewerke Oberhaching. Wie sie erläuterten, ist der 55 mal 40 Meter große Bohrplatz in Beton ausgeführt, um gefährliche Stoffe abzuhalten ins Erdreich einzudringen.
Zudem bietet eine Aufkantung, die den Platz wie eine riesige flache Wanne wirken lässt, zusätzlichen Schutz. Spülpumpen sorgen dafür, dass das Bohrwasser im Bohrloch zirkulieren kann, wobei die Flüssigkeit immer wieder gereinigt und erneut in den Kreislauf eingeführt wird. Am Bohrplatz können beide Bohrungen gemacht werden, von denen die erste das heiße Wasser nach oben bringen soll, die zweite dazu dient, das abgekühlte Wasser wieder ins Erdinnere zu pumpen. Die gesamte Anlage wird vollständig vom regulären Stromnetz versorgt und benötigt keine zusätzlichen Aggregate. Beide Bohrungen sind oberirdisch nur acht Meter voneinander entfernt, werden aber unter der Erde voneinander abgelenkt und sind auf ihrer Endtiefe rund 1800 Meter voneinander entfernt. Nervös sei er gar nicht, strahlte Rothörl. »Schließlich können wir auf die Erfahrung zahlreicher anderer Projekte zurückgreifen und aufgrund der guten Prognosen gehe ich von einer erfolgreichen Bohrung aus.« Hümmer betonte, dass dies der Startschuss für die Planungen des Fernwärmenetzes in Oberhaching bedeutet. Beide versichern, dass die Bevölkerung keine Erschütterungen während der Bohrung spüren wird, da diese durch Sediment und Kies führt.
In dieser Woche werden noch die Randbereiche mit Zufahrt und Containern für Personal am Waldstück hergerichtet, dann bereitet sich die Crew auf die Lieferung des Bohrturms vor.
hol