Auch vor 100 Jahren waren die Mikroskope schon hochentwickelte Instrumente. Objekte, die kleiner sind als 0,2 Mikrometer, lassen sich aber mit Lichtmikroskopen nicht mehr beobachten. Dieses Lichtmikroskop stammt von der Firma „R. Winkel Göttingen“ und wurde im Jahr 1924 angefertigt.
Schon im folgenden Jahrzehnt wurde das Rasterelektronenmikroskop erfunden. Heute kann man mit Rasterelektronenmikroskopen, mit denen ich selbst schon arbeiten durfte, Dinge erkennen, die nur 0,1 Nanometer groß sind. Ein ungeheurer Fortschritt für die Forschung und für praktische Anwendungen, die der Gesellschaft großen Nutzen bringen. So groß ist ein einzelnes Atom.
Aber erst mit dem nobelpreisgekrönten Rastertunnelmikroskop meines Postdoc-Vaters Gerd Binnig war es mir möglich, das kleinste Loch der Welt zu bohren, ein Atom groß und seit 1992 im Guinness-Buch der Rekorde, zu sehen im „Science Communication Lab“ im Deutschen Museum.
Das Mikroskop von 1924 steht übrigens im Deutschen Museum gleich gegenüber dem Mikroskopischen Theater – wo den Besucherinnen und Besuchern Bilder aus dem Rasterelektronenmikroskop gezeigt werden.
Den Münchner Wochenanzeigern wünsche ich zum 100. Geburtstag, dass sie – man möge die Wortspiele verzeihen – auch weiterhin für Durchblick sorgen und einem die Dinge näherbringen. Wenn möglich, in größerer Genauigkeit und mit größerem Detailreichtum als vor 100 Jahren.